Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 17.1894

DOI Artikel:
Tocilescu, Grigore George: Inschriften aus Racovitza-Copačeni in Rumänien
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12276#0239

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
22G

Etwa gleichzeitig mit dem Lager von Racovitza, höchstens einige
Monate früher, ist, wie sieh jetzt herausgestellt hat. das Lager von
Bivolarie angelegt worden, dessen Bauinschriften in dieser Zeitschrift
XIV S. 13. 14 n. 21. 22 publiciert sind. Die genauere Untersuchung
der Steine hat ergeben, dass in denselben zu lesen ist TR-POT-XXII
(nicht XVII) und zum Schluss SVB-T-FL-CONSTNTE-PROOAVG,
also der Name desselben Statthalters. Von dein Lager von Radacinesti,
das wie das von Bivolarie von den Suri sagittarii gebaut ist, hatten
wir angenommen, dass es ungefähr gleichzeitig sei und deshalb in den
Besten der Bauinschrift toben S. 82) trib. [pot. XVII] ergänzt. Auch
hier ist demnach jetzt XXII einzusetzen.

Allgemeiner interessant und neu ist das Vorkommen eines aus
Burgarii und Veredarii combinierten Numerus. Die Burgarii waren
bisher nur aus bedeutend späterer Zeit bekannt. Dieselben bildeten
wohl die Besatzung der burgi, Wachtthürme, über deren Gebrauch zur
Grenzvertheidigung unter anderen die jetzt in mehreren Exemplaren
(CIL III 3385. S 10812. 10313) bekannte Inschrift aus dem Jahre 184
mit ripam omnem burgis a solo exstruetis, item praesidi(i)s per Joca
opportuna ad clandcstinos latruneulorum transitus oppositis munivit
unterrichtet. Die von veredus (Pferd) benannten veredarii erscheinen
meist als Postcouriere; in der Bedeutung von Soldaten finden sie sich
bei Hygin de castr. met. c. 24 praetendunt alae müiariae vel quin-
genariae, Mauri equites, Pannonii veredarii; classici omnes ideo
praetendunt. quod ad vias muniendas primi exeunt. et quo sint tutiores,
a Mauris equitibus et Pannoniis veredariis proteguntur, und c. 30 Pan-
nonii veredarii. Nach unseren Inschriften waren veredarii und burgarii
zu einer Abtheilung vereinigt, die die Bezeichnung numerus führte.
Was bisher über die Organisation und Entwicklung der Numeri gewusst
werden konnte, ist in erschöpfender Weise von Mommsen Hermes XIX
S. 219 ff. dargelegt worden, unsere Inschriften ergeben eine anscheinend
wichtige Ergänzung.

Buka rest.

(IB. Gr. TOCILESCU
 
Annotationen