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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 17.1894

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Bormann, Eugen: Die Grabschrift des Dichters Pacuvius und des L. Maecius Philotimus
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https://doi.org/10.11588/diglit.12276#0252

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239

Generation angehöre. Diese Inschrift aber, die Bücheler der sullanischen
Zeit zuwies, kann schon wegen des Materials (Marmortafel) nicht vor
die frühere Zeit des Augustus gesetzt werden. Völlig ausgeschlossen
ist dadurch noch nicht, dass das Schema auch schon über ein halbes
Jahrhundert früher in so allgemeinem Gebrauch war, dass es auch in
Tarent verwendet wurde (solche Formen konnten langlebig sein) und auch
nicht ganz unglaublich, dass eine poetische Grabschrift, die zufällig zuerst
in Tarent, gleichsam in der Diaspora, gedichtet wurde, einige Zeit nachher
in Rom selbst gebräuchlich wurde. Aber zu solchen unwahrscheinlichen
Annahmen ist nach dem bis jetzt vorliegenden Material kein Anlass.
Nach diesem hat Varro oder dessen Gewährsmann dignum (Pacuviii)
elegantissima graritate 18J ein Epigramm gefunden, das eine für jeder-
mann passende Grabschrift war, und in dem das einzige Lob in der
Bezeichnung als poeta besteht. Ob diese Form für Pacuvius geprägt
wurden und dadurch in Aufnahme gekommen ist, oder ob sie nur eine
Modifikation einer schon bestehenden war, ist zweifelhaft: für letzteres
spricht, dass, wie an sich natürlich ist und durch die Grabschriften
des Philotimus und des Granius bestätigt wird, Z. 3 des Sehemas für
die Angabe des Verstorbenen, Z. 4 für die Verabschiedung des Lesers
bestimmt war, in dem Epigramm des Pacuvius aber mit ossa aus Z. 3
in Z. 4 übergegriffen wird. Dies Exemplar kann daher nicht wohl das
Original gewesen sein.

18J Die Worte, mit denen Gellius das Epigramm charakterisiert, hat er doch
wohl im wesentlichen seiner Quelle entnommen.

E. BORMAXN
 
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