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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 18.1895

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Pollak, Ludwig: Zu den Meistersignaturen und Lieblingsinschriften
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https://doi.org/10.11588/diglit.12277#0027
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21

A) Conversationsseene von zwei Jünglingen und einem
Mädchen. Das Mädchen (ionischer Chiton und Himation) in der
Mitte stehend nach links, die Rechte gegen den ihr zugewandten
Jüngling ausgestreckt, der ihr mit der Rechten ein Alabastron
reicht und sich auf einen unter die rechte Achselhöhle gestemmten
Stock stützt. Der Jüngling rechts (in Schuhen und Himation) hält
in der Rechten einen Stab. Links von dem ersten Jüngling an
der Wand ein Halter.

B) Ähnliche Conversation zwischen zwei Jünglingen und
einem Mädchen. Das Mädchen mit vorgebeugtem Oberkörper
(ionischer Chiton und Himation) in der Mitte, nach rechts auf
einem Stuhle sitzend, die Hände vor dem rechten Knie zur Faust
geballt ( vgl. \fc>f. bs//. 1892 Taf. 13). Der Jüngling rechts reicht
ihr ein Alabastron, der links hat die Hand in sprechender Ge-
bärde erhoben, beide im Himation und auf Stäbe gestützt.
Rechts vom ersten Jüngling an der Wand ein Beutel. Über dem
Mädchen

K A Oi

(Zweite Zeile unleserlich.)

Braune Innenzeichnung, aufgemaltes Roth, Augencontur ge.
schlössen. Im Florentiner Kunsthandel 1893 erworben.]

Ebenda. Dem bisher nur durch zwei Gefässe bekannten Meister
Xenotimos (Fröhner, collect, van Branteghem n. 84, 85 pl. 29—30
= Antik. Denkm. I Taf. 59) schreibe ich den unsignierten Onos
aus Eretria (beschrieben AbKz. äpy. 1892 p. 77 ss.) zu. Eine in
nahe Aussicht gestellte Veröffentlichung dieser in ihrer Schönheit
einzigen Vase wird diese Zuweisung erhärten. Für hier sei nur
auf das auffallende Motiv der im Himation versteckten erhobenen
linken Hand der Eulimene hingewiesen, welches sieh bei der
0 E ß bezeichneten des Onos wiederholt; der Rabe, welcher auf
der linken Hand der Hippolyte sitzt, weist dieselben charakteristi-
schen Formen auf wie der auf dem Altare beim Ei, und die
eigenthümliche Gedrücktheit der Figur des Peirithoos im Innenbilde
der nun Tyszkiewicz'schen Schale zeigt sich auch bei dem Peleus
des Onos. Die Übereinstimmungen Hessen sich, besonders in der
Tracht, leicht weiterführen. Der Onos ist etwas älter als die zwei
anderen Gefässe, denn auf ersterem erscheint noch das dreistrichige
Sigma, welches auf den letzteren ganz geschwunden ist.
 
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