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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 18.1895

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Ladek, Friedrich: Alterthümer aus Niederösterreich
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https://doi.org/10.11588/diglit.12277#0030
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Alterthümer aus Niederösterreich.

Vor einigen Jahren revidierte ich die Inschriften mehrerer Orte
Niederösterreichs und hielt auch nach anderen römischen Resten Um-
schau: die Resultate dieser Ausflüge sollen im Folgenden mitgetheilt
werden.

Gross-PecMarn an der Donau.

Ausser den bei Ed. v. Sacken, Archaeol. Wegweiser S. 93, er-
wähnten Römersteinen sah ich noch ein Relief im Innern der Pfarr-
kirche und zwei Sculpturblöcke vor den Häusern Nr. 27 und 46.

W ichtig für die Localgeschichte ist das Gedenkbuch der Pfarr-
gemeinde Pechlarn von der Hand des hochwürdigen Herrn Franz Weigls-
porger, weiland Pfarrers; der III. Band enthält auch ein Verzeichnis der
Römersteine mit colorierten Zeichnungen und kurzer Beschreibung nach
Th. Mayer. Durch die Güte des Herrn Franz v. Prandtstetter, ehem.
Besitzers der Salvator-Apotheke, eines um die Alterthümer von Pechlarn
und Umgebung sehr verdienten Mannes, konnte ich in dieses Werk
Einsicht nehmen. Daraus stammt die Beschreibung der Römersteine
(mit Zeichnungen vom akademischen Maler Rud. Hausleitner) in der
im Jahre 1870 vom Oberlehrer Königsberger angelegten Schulchronik,
welche mich Herr Oberlehrer Leop. Greil einsehen Hess. Ihm sowie
Herrn v. Prandtstetter sei an dieser Stelle der wärmste Dank für ihre
vielfache Unterstützung ausgesprochen. Schlecht publiciert wurde ein
Theil der Reliefs in Pechlarn schon von Raimund Duellius excerptor.
gencalog.-hist. libri duo 358 ff. Tab. IV, V, VI 14—22; Th. Mayer in
Hormayrs Archiv f. Gesch. XV (1824) 11 und 12 S. 57 f. mit Tafel.

Steigt man in der Pfarrkirche die Stiege zum Musikchore hinauf,
so bemerkt man in der Westmaiier links unter einem Fenster ein Brett,
das einen U33 hohen und 080 breiten Rcliefstein verdeckt, hier ab-
gebildet nach einer Zeichnung des Kupferstechers Herrn Ludwig
Michalek, von dessen Hand die linearen Abbildungen in diesem Auf-
satze herrühren (Fig. 1). Eine 0*03 breite verticale und eine 0*06 breite
horizontale Leiste theilen die Oberfläche des Steines- in drei oblonge
Felder. Die beiden kleineren haben rechts eine 0-03 breite Abschluss-
leiste, welche Herr Greil erst kürzlich durch Abschlagen des Bewurfes
 
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