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Die besprochenen und noch zu besprechenden Pechlarner Reliefs
weisen, wie jene aus Hörsching und Schleistheim, auf Grabmonumente.
Sepulcralen Charakter zeigen deutlich die Figuren des Reliefs im Innern
der Kirche. Ich erinnere an die Gestalten auf den Schmalseiten des
Pettauer Prangers bei Conze, Röm. Bildwerke in Osterr. II Taf. VI,
welche für alle drei Figuren des zuerst besprochenen Reliefs Analogien
bieten; es sind auf neuattischen Reliefs geläutige Typen, vgl. Hauser,
Neuatt. Rel. T. I 17; II 23, 24. Besonders häutig findet sich die Figur
des tanzenden Mädchens mit Schleier oder Krotalen auf den Schmalseiten
von Grabsteinen österreichischen, deutschen und belgischen Fundortes.
Tänzerin mit Krotala an der Pfarrkirche zu Titten in Kärnten, s. Conze
a. a. 0. II S. 10 Anm. 2, mit älter dem Kopfe flatterndem Gewandstück
und schildartigem Gegenstande in der Linken zu Globasitz in Kärnten,
s. Jabornegg-Altenfels, Kämt. röm. Alterth. T. 10 CCCXLVI. Nackte
Tänzerin auf einem Relief aus Ungarn, Archaeologiai Ertesitö X (1890)
423 f. Für die ausserösterreichischen Monumente vgl. Kettner ..Die
Neumagener Monumente" im Rhein. Mus. XXXVI (1881) S. 437 (Arlon),
S. 438 i ehem. Luxemburg. Samml. bei Wiltheim, Lueiliburgensia 275
und 276), S. 452 (zwei Steine aus Neumagen Inv. 971 und 752 mit
weiteren Angaben) und Hettner, die röm. Steindenkm. d. Mus. z. Trier
S. 111 n. 240.

Auch die Theilung durch Leisten ist auf diesen Denkmälern
häufig; vergleiche z. B. die Darstellungen an den Pilastern zu beiden
Seiten der Hauptreliefs auf dem Igeler Monumente i abg. Bonner
Jahrb. XIX T. 11, von den Xeumagener Sculpturen gleich die von
Hettner (Rhein. Mus. XXXVI S. 439) unter n. 1 beschriebenen und die
in dem LXXXIV. Bd. der Bonn. Jahrb. S. 258 aus Hettners Ausgrab.-
Ber. 1884 erwähnten Stücke, von anderen Denkmälern aus dem Trierer
Museum n. 232, 239, 211, 243, 264 bei Hettner und in etwas ver-
schiedener Verwendung auf einem Monumente in Hörsching, s. Kenner
a. a. 0. n. 2 S. 2 f. Die beiden grossen Figuren an der Aussenseite
der Kirche erinnern allerdings an Darstellungen auf den Schmalseiten
von Hochzeitssarkophagen, Avie auf dem römischen von San Lorenzo
fuori le mura (Wien. Vorlegebl. 1888, IX 66 und Benndorf im Eranos
Vindob. S. 380). Diese Analogie ist nun zwar abzuweisen; doch
•scheint mir die Zugehörigkeit zu einem Grabmonument sicher.

Beim Anblicke der Darstellung des Mannes mit dem Beutel er-
innerte mich Robert v. Schneider an das Relief aus Xeumagen,
welches Zahlung und Verrechnung von Abgaben darstellt (Rhein. Mus.
XXXAH Tafel Fig. 4). Ich möchte auch glauben, dass der Sack mit
Geld gefüllt zu denken ist. In der Rechten trägt ihn mit gleicher
 
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