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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 18.1895

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Ladek, Friedrich: Alterthümer aus Niederösterreich
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https://doi.org/10.11588/diglit.12277#0043
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O (

Fig. 14.

In den Intercolumnien dreier Bogen tragenden cannelierten Säulchen
sind drei Figuren kniend dargestellt, die Seitenfiguren der Mitte zuge-
wendet; die zur Rechten hält mit beiden Händen einen Gegenstand,
der einer zum Theil geöffneten Rolle gleicht, die zur Linken in jeder
Hand eine Rolle. Die Inschrift darunter (auf einer tabula ansata) ist
im C. I. L. III 1 ]). 27* n. 258:|: unter den falsae publiciert nach
Gärtner. Wiener Zeitung 15. Oct. 1856; man las

S EXT a C OlO NIA
CL

und erklärte Sexta Golqnia C(omaginensis) l(egio) mit Gärtner oder gar
Sext(anorum) AwcJatensium) colonia CUaudia), s. Aschbach, Sitzungsber.
d. Wiener Akademie XXXV, 8. Weder Herr Greil noch ich sahen
in einer zweiten Zeile die Buchstaben CL; ich entdeckte auf dem
Abklatsche im unteren Rande Spuren von Vertiefungen, die man offenbar
für die Reste der Buchstaben C L nahm. Colonia stand sicher nicht
da; ich hätte eine Spur der Querhaste des L sehen müssen. Es wird
wohl Sexta Co[p]onia zu lesen sein: möglicherweise haben wir es mit
einem Weihrelief zu thun.3) An der Echtheit der Inschrift ist, glaube
ich, nicht zu zweifeln.

Der Lau der Pfarrkirche von Pechlarn war nach einer Inschrift
an der Kirche 1496 vollendet; um diese Zeit also können die Denk-
male schon zum Baue verwendet worden sein, wenn man sie nicht erst
1766 bei der Renovierung der Kirche nach einem grossen Brande ein-
fügte. Das Material ist grauer Kalkstein von nicht sehr grosser Con-
sistenz; wie mir Herr Greil mittheilt, kommt solches Gestein in der

3J Herr Greil theilt mir mit. dass er links über dem Kopf der Figur zur
Linken Buchstabenreste gesehen hat (RA); der Abklatsch scheint FJS zu zeigen,
auf der Gegenseite müssten wohl auch Spuren zu sehen sein. Sicheres vermag ich
vorläufig darüber noch nicht zu sagen.
 
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