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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 18.1895

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Ladek, Friedrich: Alterthümer aus Niederösterreich
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https://doi.org/10.11588/diglit.12277#0045
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39

Das Inschriftfeld ist von Laubgewinde umrahmt. Im Giebeldreiecke
ein Adler mit ausgebreiteten Flügeln, nach rechts spähend. Längs der
Schenkel des Dreieckes je ein nach abwärts gekehrter Delphin. Die 9
ersten Zeilen sind vollständig lesbar; der übrige Theil der Inschrift ist
so stark abgescheuert, dass an einigen »Stellen eine Lesung unmöglich
scheint.

Der Stein wurde jedoch noch zu einer Zeit abgeschrieben, als die
Inschrift fast ganz zu lesen war; eine solche Abschrift ist uns durch
Apianus erhalten (1532).4) Mehr, als wir heute erkennen, sah auch
Ii. Duellius nicht (1725). Hormayr, Dungl und E. v. Sacken (a. a. 0.
S. 60, Amn. 62) halten noch weniger gesehen.

Z. 10 hat Dungl vollständig gelesen ET-AVVAE • M . . .. aber
von dem zweiten V in Auuae habe ich deutliche Spuren nicht erkannt,
ich glaubte sogar einmal eine Kundung (ich dachte an G) zu bemerken:
es beginnt eben nach AV eine Beschädigung des Steines, und die
Bruchkante zieht sich durch alle folgenden Zeilen etwas nach rechts
hin. Doch scheint diese Beschädigung eine ursprüngliche, wenn ich mit
Grund unmittelbar rechts von dieser Kante Spuren von Buchstaben
constatiert habe. Für V ist der Raum zwischen AV und VF etwas
gross: es könnte auch AVI TA E hier gestanden haben.

Z. 11 scheint für CO NT, wie Kubitschek vorgeschlagen hat. zu
wenig Kaum, es stand auch hier comuujh; die Entfernung zwischen
AN- und LXXX (so und nicht LXX, wie Dungl) ist nach dem Ab-
klatsche ebenso gross, wie zwischen dem vollständig gedachten CON •
und AN-.

Z. 12. Apians Lesung M ■ S ■ SEXT- QVESTüRO ist im allge-
meinen bestätigt; doch stand zwischen SEXT- und QV mindestens
noch ein Buchstabe, möglicherweise O. Am Ende der Zeile sah ich
Spuren, die man zu 0 zusammenlesen könnte; es hat aber wohl I*M
hier gestanden. Die Lesung, welche Frankfurter (in dieser Zeitschr. IX
266) vorschlug, scheint daher richtig: [qu(a)estori m(unicipii) Acl(ii)
[C]eti(i).

Z. 13 fand ich deutliche Spuren von Apians Lesung: AETvCEF-
A'L-E-POTTA-C • ROTP-; wahrscheinlich stand hier £L-CETI
A7- L,rE • PO • .5) Das A von POTTA war vielleicht mit E ligiert.

4) Nur hat Apian die 15. Zeile, deren Buchstaben auffallend klein sind, in zwei
Zeilen getheilt; die Zeichen, für welche Apian II 4 II bietet, sind heute noch auf
dem Steine deutlich erkennbar IIXIII.

D) Der letzte Buchstabe der Zeile, den ich zuletzt F las. ist dem Bande so
nah, dass er wie P aussieht; als im Jahre 1888 Prof. Kubitschek mit mir den Stein
abschrieb, sahen wir deutlich einen kleinen Kreis. Im Corp. 11806 ist der Schluss
der Zeile nicht genau wiedergegeben.
 
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