Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 18.1895

DOI Artikel:
Banko, Julius; Sticotti, Piero: Antikensammlung im erzbischöflichen Seminare zu Udine
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12277#0059
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
53

In den Besitz des Seminars gelangte die Sammlung im Jahre 1882
durch ein Legat des kurz zuvor verstorbenen Udincser Domherrn
Francesco Conte Cernazai, dessen Bruder Pietro die Sammlung von
Dr Casimiro Pellegrini-Danieli in Zara im Jahre 1859 um 4200 fl. CM.
erworben hatte (vgl. Bianchi, Zara cristiana II p. 425 sgg.'). Das
„Museo Danieli" brachte Dr. Antonio Danieli um die Mitte des vorigen
Jahrhunderts in Zara aus verschiedenen Gegenden Dalmatiens, besonders
aus Nona, dem antiken Aenona (vgl. CIL III p. 381), zusammen, wo
er Ausgrabungen veranstaltet hatte, welche unter anderem die vier
Kolossalstatuen (Nr. 1 — 4 unserer Beschreibung) zutage förderten, die
bereits im Jahre 1772 Fortis, Yiaggio in Dalmazia I p. 16 sg. bei ihm
erwähnt. Bianchi a. a. 0. theilt ein von Pellegrini im Jahre 1830 heraus-
gegebenes Verzeichnis seines Museums mit, das, obwohl es bloss einen
summarischen Überblick über den damaligen Bestand gibt, doch in den
meisten Fällen eine Identificierung des vorhandenen Materials mit
seinen Angaben ermöglicht. Es ist dadurch der Beweis geliefert, dass
wir in der Udineser Sammlung das „Museo Danieli" wiederfinden, ver-
mehrt um den Besitz Cernazais (vgl. Bianchi, a. a. 0.), der aus wenigen,
wohl hauptsächlich aquileicnsischen r) Fundstücken bestand.

A. Manmorwenke.

1. Kolossalstatue des Augustus.

Weisser Marmor. Höhe 2-30, Breite 0*90, Dicke 0*45, Gesichts-
länge 0-24. luv. Nr. 3. Vgl. Fig. 1.

Es fehlt der ganze linke Arm, der rechte Unterarm, die Finger
der rechten Hand und beide Füsse, der linke vom Bist, der rechte von
über dem Knöchel an. Von einer wieder abhanden gekommenen Er-
gänzung in Gips rühren Eisenstangen her, welche im rechten Unter-
schenkel, in der linken Schulter und zur Verbindung mit der isoliert
erhaltenen Hand in der Beuge des rechten Armes stecken.

Die Figur steht auf dem rechten Beine und hat das linke zurück-
gesetzt. Der rechte Oberarm ist etwas seitlich bewegt, der Unterarm
horizontal vorgestreckt, die flache Hand trägt Spuren eines runden
Gegenstandes, wahrscheinlich einer Schale. Der linke Arm wird erhoben
gewesen sein und ein Scepter aufgestützt haben. Bekleidet ist die

*) Das oben erwähnte Inventar gibt bei 25 Sculpturen als Provenienz Aquileia
an, von denen wir 9 antike in der Sammlung vorfanden (Nr. 10, 12, 27, 31, 54, 55,
58, 59, 60 der folgenden Beschreibung) und die sich in der That mit keinem
Denkmale des Danielischen Verzeichnisses identificieren lassen.
 
Annotationen