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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 18.1895

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Banko, Julius; Sticotti, Piero: Antikensammlung im erzbischöflichen Seminare zu Udine
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https://doi.org/10.11588/diglit.12277#0082
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genommenen Bänder einer solchen Kopfbedeckung- sein. Ähnlich sind
solche Bänder an der phrygischen Mutze einer Ganymedesstatue im
Museo Torlonia gebildet, abg. C. L. Visconti, I Monument! del Museo
Torlonia, Tav. 69; Nr. 277. Mittelmässige Arbeit.

M. Doppelherme des Hermes und Herakles.

Weisser Marmor. Höhe 0-165—0-195, Breite 0-18, Dicke 0-13,
Gesichtslängen 0'12. luv. Nr. 141.

Es fehlen die Brusttheile; der Hals ist glatt abgearbeitet, um ver-
mittelst eines Holzdübels Stand auf einer modernen Kalksteinplatte zu
erhalten; mit Gips sind beide Nasen ergänzt, sonst ist die Herme,
von unbedeutenden Verletzungen abgesehen, gut erhalten.

Der Kopf des Herakles hat ovale Gesichtsformen, den Mund
schwach geöffnet, tief liegende, stark beschattete Augen, da die Unter-
stirne über der Nasenwurzel stark hervortritt, und kurz geringeltes
Haar, das ein Löwenfell zum grössten Theile verdeckt; der Bachen
desselben steht oben tief unterarbeitet ab, an den beiden Seiten fällt
es mit unregelmässig verlaufendem Contur, den oberen Theil der Ohren
bedeckend bis zum untern Ende des Halses herab. Der Kopf des
Hermes ist ähnlich gebildet, nur liegen die Augen nicht so tief und
die Stirne ist flacher. Auf dem Haare sitzt ein flacher, geflügelter
Petasos. Flüchtige Arbeit. Die Alten pflegten Hermen des Herakles, des
Hermes und beider vereinigt, ..Hermherakles" genannt, in Gymnasien
und Palästren aufzustellen. Vgl. Roscher, a. a. 0. I, Sp. 2176, 2342
und 2358.

35. Doppelherme des bärtigen Dionysos.

Weisser Marmor. Höhe 0-235, Breite 0-24, Dicke 0-16, Gesichts-
länge 0-155. Inv. Nr. 142.

Dem einen Kopfe fehlt von den Augen an das ganze Gesicht, bei
dem anderen der Untertheil der Nase und das Relief der Lippen, auch
ist der Bart stark abgerieben. So weit die Erhaltung ein Urtheil er-
möglicht, haben die Köpfe den nämlichen Typus des Dionysos mit
lockigem, wallendem Haupt- und Barthaar. Ersteres ist über der Stirne
gescheitelt, verhüllt die Ohren und ist mit einer Binde durchzogen.
Der Gesichtsausdruck beider Köpfe ist ernst. Flüchtige Arbeit mit
vielfacher Anwendung des Bohrers. Vgl. etwa Visconti, Museo Pio-
Clementino, VI, Tav. 8.
 
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