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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 18.1895

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Banko, Julius; Sticotti, Piero: Antikensammlung im erzbischöflichen Seminare zu Udine
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https://doi.org/10.11588/diglit.12277#0086
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regelmässigen Abständen von einander angebrachte Einge zusammen-
gehalten wird. Die Frisur weist in die Mitte des zweiten Jahrhunderts
nach Chr.; die Arbeit ist sehr mittelmässig, das Gesicht hat nichts
Individuelles. Am Kinn ist ein Puntello stehen geblieben.

43. Kopf der Hera(?).

Weisser Marmor. Höhe 0*305, Breite 0*20, Gesichtslänge 0-175.
Inv. Nr. 171.

Von der Unterlippe an schräg nach unten abgebrochen, in der
Bruchfläche des Halses ein Dübelloch. Nase und ein Theil der Unter-
lippe fehlt. Der rechte Theil der Stephane aus Gips ergänzt.

Ein idealer, weiblicher Kopf von vollen Formen geradeaus blickend.
Das Haar, über der Stirne gescheitelt und wellig zurückgestrichen, be-
deckt die Ohren zur Hälfte, vor denen sich beiderseits ein Löckchen
in die Wange legt, und ist rückwärts in einen ziemlich hoch sitzenden
Knoten zusammengenommen. Aus dem Haare steht eine halbkreisförmige,
hohe Stephane empor. Die Augen sind gross und geöffnet, die Lider
ziemlich scharf gezeichnet; der Mund klein, schwach geöffnet, und die
AVinkel ein wenig herabhängend. Oben und rückwärts ist die Aus-
führung flüchtig. Der Kopf ähnelt dem Herakopfe Castellani (Mon.
delUIst. IX, Tav. 1; Heibig, Ann. dell'Inst. 1869, p. 144 sgg. und
Overbeck, Griechische Kunstmythologie Taf. IX, 4 und 5; Textband III,
S. 81 ff.). Gute Arbeit.

-14. Aphroditekopf.

Weisser Marmor. Höhe 0*32, Breite 0T75, Gesichtslänge 0*16.
Inv. Nr. 130. Vgl. Fig. 13.

Der Kopf war zum Einsetzen in eine Statue bestimmt. Ergänzt
ist die Xase, die Erhaltung sonst, von unbedeutenden Verletzungen
abgesehen, vorzüglich.

Der Kopf sitzt mit einer leichten Wendung nach rechts gerade
auf dem Halse auf, der Blick mit schmachtendem Ausdrucke etwas
nach oben gerichtet. Durch das gescheitelte und gewellte, rückwärts
in einen Knoten zusammengefasste Haar, dessen Ausführung in den
oberen und hinteren Partien vernachlässigt ist, zieht sich eine Binde.
Der Kopf reiht sich den zahlreichen Sculpturen an, deren Urbild die
knidische Aphrodite des Praxiteles ist. Gute Arbeit.
 
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