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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 18.1895

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Banko, Julius; Sticotti, Piero: Antikensammlung im erzbischöflichen Seminare zu Udine
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https://doi.org/10.11588/diglit.12277#0111
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Colümbarien noch der Verzeichnisse der Sammlungen Danieli und
Manin ermitteln. Sind also diese Inschriften nicht durch reinen Zufall
unbeachtet geblieben, so wäre es möglich, dass Dr. Jacopo Danieli sie
schon früher in Padua irgendwie erworben hätte.

Dagegen fanden wir in Udinc nicht CIL VI 24814 und 27707 :
erstere war aus der Sammlung Manin in die galleria Danieli und von
dort ins Museum Wieth von Leibheim gekommen, jetzt befindet sie sich
im Stuttgarter Kunstmuseum; die zweite ist verschollen. Auch die von
modernen dalmatinischen Autoren in der Sammlung Danieli copierten
CIL VI 30664 abgedruckten Fragmente konnten wir nicht ausfindig machen.

Höchst wahrscheinlich gelangte auch die Inschrift CIL V 721,
die in unserem epigraphischen Verzeichnisse S. 101 nach den dalmatini-
schen Inschriften eingereiht ist, mit der Sammlung Manin nach Zara.
Zum erstenmal erscheint sie als bei Danieli befindlich in einer [nschriften-
sammlung des Peter Alexander Boghetich aus dem Jahre 1780 20 : sie
ist dort auf der Innenseite eines losen Plattes mit der Überschrift ,dal
Sl Dü21) Danieli' nebst drei anderen dalmatinischen Inschriften, 1
[7] [11], mit Bleistift eingetragen. Gewiss nur durch ein Versehen ist
sie in das Verzeichnis der stadtrömischen Inschriften der Sammlung
Danieli CIL III 178* unter x gerathen. Bartoli führt sie unter den
Inschriften von Istrien an, und dies wird richtig sein, da der Gentil-
name Trosius sich auffallend häufig in der X. Region Italiens. Venetien
und Histrien, findet.

Später — wir wissen nicht wann — gieng die Sammlung Danieli-
Tommasoni in den Besitz der Familie Pellegrini von Zara über und
seitdem heisst sie regelmässig galleria Pellegrini-Danieli. Aus dieser
Zeit ist kein weiterer Zuwachs nachweisbar, soviel wir aus einem
späteren epigraphischen Verzeichnisse dieser Sammlung22) sehen, in
welchem die Copien einer griechischen und 39 lateinischer Inschriften
enthalten sind.

Ein ziemlieh anschauliches Bild des Zustandes der Sammlung im
Hause Pellegrini gibt Xeigebaur a. a. 0. S. 183 ff., der sie im Jahre
1850 besuchte. Nach einer Mommsen (CIL III p. 277 cap. XXXIX)
gemachten Mittheilung kam sie im Jahre 1859 nach Udine. Die Notiz
bei Bianchi a. a. O. S. 425, wonach dies schon 1840 geschah, dürfte
auf einem Irrthum beruhen.

JULIUS BAXKÖ. PIERO STICOTTI.

20j Besprochen von Herrn Prof. v. Domaszewski in dieser Zeitschrift XII S. 26 ff.
21) Wahrscheinlich verlesen statt D'l .

~2'2) In einer Handschrift aus Zara mit dem Titel: ,la galleria Pellegrini-Danieli',
mitgetheilt von Bulic bullettino dalmatu VI (1883; p. 1G"2—169. 177—180.
 
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