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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 18.1895

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Hiller von Gaertringen, Friedrich: Neue Inschriften aus Rhodos
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https://doi.org/10.11588/diglit.12277#0135
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enger, rechts die auf einen Mann in grosser weiter Schrift. Leider
habe ich von den drei Steinen nur den letzten gesehen; doch glaube
ich auch ohne weitere Autopsie nach den vorliegenden Anzeichen
umstellende (Seite 126) Zusammensetzung wenigstens als wahrscheinlich
bezeichnen zu können.

Wir haben eine Basis ergänzt, welche die Standbilder zweier
Männer und einer Frau trug. Der eine der Männer hiess Kallistratos.
Vergleichen wir damit eine andere Inschrift von Lindos, Nr. 839, so
fällt sofort eine Reihe von Analogien ins Auge. Auch hier haben wir
eine aus vielen Steinen zusammengesetzte Basis, die ebenfalls eine Frau
und zwei Männer trug; in der Mitte den eponymen Gymnasiarchen der
Jüngeren, Ho-Xio; AiXios KaXXiarparo? 6 xat IlXaepiiavoc, links seinen
Vater, rechts seine Grossmutter. Beidemale ist also ein Kallistratos die
Mittelfigur, und sind die Seitenfiguren, ein Mann und eine Frau, ver-
muthlich beidemale zwei Verwandte. Die Frau steht das einemal rechts,
das anderemal links; denkt man sich also die beiden Basen einander
gegenüber, so sehen sich die Frauenstatuen gerade ins Gesiebt. Diese
Parallelen sind nicht zufällig: wir erkennen zwei gleichartige Monu-
mente derselben Familie, das eine etwa des I. nachchristlichen Jahr-
hunderts, das andere wegen der römischen Namen wohl der hadria-
nischen Zeit oder jünger.

Hierzu noch einige einzelne Bemerkungen.

Z. 2—6 geht auf Kallistratos. Er ist beim Feste der cAX(sa bekränzt;
dieselbe Form, statt des üblichen cAXtewc, bietet I. G. Ins. 1 730, 17.

Z. 5 Otto äpyovm. . .]a*!(ia)(ov ergänzt nach ibid. 43, 7 f. oxpa-
,u£Doa;j.svov ü~o ap^ovea 'Avucr/ov.

Z. G ff. handeln von der Frau selbst. Der Anfang ist unsicher.

Z. 8. 9 reicht der Baum nicht aus, um zu ergänzen ozizwi^^lz-j:*
dtlo (Name einer Genossenschaft oder eines Damos) | )(poae({) oder
■9-aXXivo) at]e[<p]dv[(j>], was sonst nahe läge. Also wird es sich um ver-
schiedenartige Kränze gehandelt haben, als da sind ^poasoi, ■9-dXXivot
oder xkxXXoö, Xvrmio.Q (I. G. Ins. I 155, 118) oder Xepxtvot (Koepp Anz.
des arch. Inst. X 1895, 164) axscpavoi.

Z. 12. 13. Die Ergänzung ist nur ein Vorschlag. Goldene Niken
im Kult der Athana Lindia sind ebenso natürlich wie auf der Akropolis
von Athen, die ja so viele Beziehungen zu Lindos aufweist. Vgl. z. B.
C. I. A. II 652, 16. Nota als besondere Figur neben Athana und Zeus
habe ich auf der Basis des Tiberius I. G. Ins. I 772 a ergänzt. In der
Stadt Khodos ist sie mit Athana vereinigt, ebenda Nr. 20, 1.

Z. 13. 14. Auf den Sä^o? scheint wegen x[at] noch eine andere
Körperschaft zu folgen. Ich erinnere an 1. G. Ins. I 88, 4 f. dtcö
 
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