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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 18.1895

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Kalinka, Ernst: Neue Inschriften aus dem Norden Kleinasiens
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https://doi.org/10.11588/diglit.12277#0239
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229

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10

15

Bezüglich der Raumvertkeilung ist aus den Abklatschen ersichtlich;,
dass Z. 4—15 auf einer und derselben Fläche untergebracht sind;
dagegen ist für Z. 3 ein eigener Papierstreifen verwendet, und davon
wieder getrennt sind die beiden ersten Zeilen; danach ist wohl anzu-
nehmen, dass Z. 1 und 2 auf einem Gliede des Ablaufes angebracht
sind, und dass der obere Block der Basis mit Z. 3 schliesst. Die ersten
zwei Zeilen nehmen auf dem Abklatsche einen Baum von 74 cm Breite
und 12 cm Höhe ein; das Inschriftfeld für Z. 4—15 ist 52 cm hoch und
45 cm breit. Die Buchstaben sind in der ersten Zeile 3*5 cm, sonst 3 cm
hoch. Für Z. 2 reicht der Abklatsch nicht aus, weil er knapp vor
ßoöX'/j schon abbricht; allerdings kann das fehlende yj auch wegge-
brochen sein. Auch ist ohne Autopsie des Steines nicht zu entscheiden,
ob die Worte ßooXyj tuu zufällig zerstört oder absichtlich getilgt sind;
dass sie da waren, zeigt schon ketfi/qaav. Die Buchstabenformen sind
theilweise undeutlich geworden, wodurch eine scheinbare Ungleich-
mässigkeit entsteht. Beachtenswert sind der Strich beim Y und die
Inconsequenz in der Setzung des stummen Jota. Die Inschrift dürfte
dem Anfang des dritten nachchristlichen Jahrhunderts angehören.

Das Interesse der Inschrift beruht auf dem Namen des Gemein-
wesens, von dem hier ßooXr] und Zy^oq, Tcpoxavig und aovSixo«; erwähnt
werden, nämlich vqc, irspt^apdsew;. Da ydpat, zunächst 'Pallisade', dann
"Wall5 bedeutet, so ist Trspiydpal'.c; hier vielleicht gleichbedeutend mit icept-
cppafci?, Einzäunung, Umwallung, so dass eine ursprüngliche Befestigungs-
anlage später Stadtrecht erhalten hätte. Städte mit dem Xamen Xdpa£
weisen die Lexika in grösserer Zahl nach; ein rcoXtyviov Xapdnconpia führt
 
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