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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 19.1896

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Jung, J.: Funde in Apulum
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https://doi.org/10.11588/diglit.12266#0079
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69

Funde in Apulum.

1. Professor Cserni in Karlsburg setzte im Herbst 1895 seine vor
7 Jahren begonnenen Ausgrabungen auf dem Festungsglaeis l) fort, wobei
zahlreiche Ziegel mit verschiedenen Stempeln der leg. XIII gem., Urnen,
ein Theil eines riesig grossen Kraters aus Thon mit Zierrat und Buch-
staben („letztere habe ich noch nicht entziffern können" schreibt Cserni)
endlich eine Ära mit Inschrift zutage kamen.

Diese Ära hat eine Höhe von 97 cm und eine Breite von 42 cm.
Die Inschrift lautet fokendcrmassen:

Mincrcae Victrici pro sal(nte) do-
■nihw(rum) n{ostrorum) Auy{ustoram\
impierutoris) Severi et Antonini Cue-
saris Aerius) Sabinas libr(arius)
cv(n)s(ularis) v(otam) s(ohit) l(ibens)
m(crito).

Minerva war die Schutzgöttin einer Reihe von prinzipales, nament-
lich auch der librarii im Hauptquartier der Provincialarmee: vgl. Dornas*
zswski, die Religion des römischen Heeres, S. 29 f. — Am Schlüsse
von Z. 3 folgte auf DOM NO nach Prof. Cserni's Versicherung nichts
weiter. — Die Inschrift stammt aus der Zeit zwischen 196, da der
Sohn ' des Septimiiis Severus zum Caesar, und 198, da er ofticiell
zum Augustus erhoben wurde. Dass der Augustus und der Caesar in
Z. 4 als die zwei Augusti bezeichnet werden, entspricht dem Gebrauch,
ebenso wie nach dem Jahr 198, als Antoninus Augustus und sein Bruder

') Vgl. diese Zeitschrift XIV S. 99 f., XVH S. 9.
 
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