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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 19.1896

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Bormann, Eugen: Inschriften aus Umbrien, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12266#0132
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beiden Inschriften aus Urbs Salvia (Urbisaglia) in Piccnum C. IX 5533,
5534 = Orelli n. 1170. 1171, die der Gegenstand einer bekannten
Untersuchung von Borghesi gewesen sind 'intorno a due antiche iscri-
zioni di Urbisaglia' im Giornale Arcadico 1826 S. 163—184 = opp.
III p. 177—196. Die erste, die links gebrochen ist, lautet mit den Ergän-
zungen Borghesis: [C. Salv]io C. f. Vel. Liberali | [Noiiio] Basso co{n)s(uli),
proeo{n)s(idi) prov'hv\ciae Majcedoniae, legato Augustorum \ [provw]c[iae)
Britann(iae\ legato legiionis) V Maced(onicae), | f fratri Ajrvüli, allecto ab
di'vo Vespasiuno \ [et divo 2'i]to inter tribunicios, ab isdem \ [allecto] inier
practorios, quinq(ucnnali) 1111, p(atrono) c(oloniae); hicSorte \ \proco(ri)s(ul)
fac]tus provinciae Asiae se excusavit. Aus dem Inhalt dieser Inschrift
hebe ich hier nur hervor, dass er von den Kaisern Vespasian und Titus
ausserordentlicherweise erst in die Kangclasse der Tribunieier und dann
in die der Praetorier aufgenommen wurde, dass er, als bei der Losung um
die den rangältesten Consularen, die bisher noch keine der beiden Pro-
vinzen verwaltet hatten, zustehenden Statthalterschaften von Africa und
Asien ihm die letztere zugefallen war, dieses Amt, nicht annahm; dass
er ferner nicht weniger als viermal Quinquennal von Urbisaglia war,
d. h. in den Jahren, in denen dort der Census stattfand, das höchste
Amt bekleidete und damit zugleich die Censusgeschäfte zu führen hatte,
dass er ferner Patron der Stadt war und der Tribus angehörte, der
überhaupt Urbisaglia zngetheilt war, der Velina. Die zweite Inschrift
lautet: Vitclliae \ C. f. RufiUae \ C. Sahn Liberalis co(n)Mulis), \ Jlami-
m(cae) Salatis Aag(ustac), matri \ optumac \ C. Sahius Vitellianus vi'vos.
Danach war seine Gattin eine Vitellia JRufina, die in Urbs Salvia die
Stelle der Priesterin derjenigen Gottheit bekleidete, nach der die Stadt
ihren Namen hatte, der Salus, und er hatte mit ihr einen Sohn C. Sal-
vius Vitellianus.

Vergleicht man jetzt unsere Inschrift, deren erster Buchstabe ein
C ist, auf den folgte Salv, weiterhin ausser is wieder Sa und zu
Anfang von Z. 2 Vitellia . ., das, da ein Frauenname ausgeschlossen ist,
zu Vitellianus zu ergänzen ist, so macht es das Zusammentreffen des
Gentilnamens Salvius und des Cognomens Vitellianus, das die Folge
der Verhcirathung des Salvius Libcralis mit einer Vitellia war und bei
der verhältnismässigen Seltenheit beider Gentilnamen vielleicht über-
haupt kein zweitesmal vorgekommen ist, es an sich höchst wahrschein-
lich, dass wir in dieser Inschrift eben diese Persönlichkeiten aus Urbi-
saglia zu erkennen haben. Es kommt hinzu: 1. die Übereinstimmung
des Vornamens Gaius; 2. dass die Buchstabenformen aufs beste zu dieser
Zeit passen; 3. dass Olivieri aus Urbisaglia durch den Grafen Paris Pal-
lotta mehrmals Gegenstände für seine Sammlung erhalten hat, wie den
 
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