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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 19.1896

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Heft 2
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Sticotti, Piero: Aus Liburnien und Istrien
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https://doi.org/10.11588/diglit.12266#0171
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Oberer Durchm. 6*9, Hölie 8'icm, Durchm. des schwach angedeuteten
Fusses 35 cm. Dieses Gefiiss lag bei der Auffindung umgestürzt auf
einem schüsseiförmigen Teller aus gleichem Material (oberer Durchm.
135, Höhe 3*5 cm.) — Beckenförmige Schüssel oder Schale mit ge-
schweiftem Profil; weicher, grauweisser Thon, beiderseits mit einem
bald ins Schwarze, bald ins Braune spielenden Firniss überzogen.
Durchm. 17, Höhe 6 cm. — Sog. Alabastron aus gewöhnlichem, röth-
lichem Thon, 10 cm lang, grösste Dicke 5*5«»; an dieser Stelle eine
quer um den ganzen Körper herumlaufende Einschnürung. Die auf
dem eingezogenen Halse aufsitzende Randscheibe ladet stark aus.

Von Glas sind nur eine viereckige Flasche und einige Salb-
fläschchen hervorzuheben.

Von Bronze: eine zierlich gearbeitete, 152 cm lange, dreizinkige
Gabel, deren sechskantiger, flacher Stiel in eine stilisierte Klaue ausläuft,
und ein kleiner bandförmiger Fingerring mit drei Schlangenwindungen.

Eben dorther stammen ausser den in dieser Zeitschrift XVI S. 40
bei Schinigoi beschriebenen Münzen, auch die jetzt in anderem Besitze
befindliehen: As des Caligula, Dupondius des jungen M. Aurel, Billon
des Gallienus.

Im bischöflichen Garten nächst dem Meere stiess man vor 7 Jahren
bei Anlegung einer Cisterne auf einen Mosaikboden, der nicht weiter
aufgedeckt, sondern als Grund der Cisterne belassen wurde.

Westlich von der Stadt sehneidet die Bucht von S. Giorgio in die
Küste ein, begrenzt von der Landzunge Punta S. Giorgio. Auf der
Spitze derselben bezeichnet ein Trümmerhaufen die Stätte, wo einst
das Kirchlein S. Gioigio sich erhob, offenbar an der Stelle eines alten
Heiligthums, wie die Funde von römischen Mörtelbrocken, Dachziegel-
fragmenten, sowie kleinen aus Ziegeln geschnittenen Pavimentuin-
würfelchen beweisen. Unweit sahen wir ein über 3cm dickes Stück
feinen römischen Betons. Wie häufig Georgs-Kapellen an Stelle
römischer Cultusstätten erstanden, ist bekannt. Beiläufig 30 Grab-
urnen wurden im J. 1890 einige Schritte landeinwärts im Weingarten
des Vincenzo Udina gefunden, aber leider zerschlagen, so dass wir an
Ort und Stelle nur noch einen Hydriahenkel und Beste von römischen
Dachziegeln vorfanden, mit welchen die Urnen, nach Angabe des Grund-
eigentümers, dachförmig eingedeckt, bzw. umstellt waren. Sie ent-
hielten ausser der Knoehenasche nur Balsamarien und Lampen, keine
Münzen. Ein gläsernes Salbfläsehchen der gewöhnlichen Form. 8-7 cm
lang, unten P8 cm breit, mit scharf tellerförmig ausladender Mündung
von l'9e»? Durchmesser sahen wir noch im Besitze des Finders, ebenso

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