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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 19.1896

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Heft 2
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Sticotti, Piero: Aus Liburnien und Istrien
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https://doi.org/10.11588/diglit.12266#0176
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166

Gelegentlich wurde die Inschrift C. III 3134 revidiert; vgl. unsere
Berichtigungen C. III Auctarium.

Nordwestlich von Bescavalle liegt auf einem aus der östlichen
Thalwand vorspringenden Felsen die Häusergruppe S. Giorgio (Sv. Jure).
Von Einheimischen angestellte Ausgrabungen forderten einige Marmor-
säulen zu Tage, über deren Verbleib wir nichts erfahren konnten.

Von Bescanuova aus unternahm Sticotti einen Ausflug in die
nahe Bucht Vela Luka. Zwischen dieser und einer kleineren nördlich
gelegenen (Mala Luka) erhebt sich der Hügel Bossar zur Höhe von
beiläufig 150m. Auf seinem etwas geneigten, zum Theilc künstlich
geebneten Gipfelplateau linden sich die stattlichen Ruinen eines mittel-
alterlichen Castells (Sokola). Über das Plateau von Bossar verstreute
Bruchstücke rönnscher Dachfalzziegel und Gefässscherben lassen das
Vorhandensein einer römischen Ansiedlung vermuthen. Zahlreiche Gräber
sollen in der äussersten Bucht der Vela Luka unfern der Küste zum
Vorsehein gekommen sein.

Der ganze südliche Theil der Insel ist fast durchweg ödes Karst-
gebirge, das einerseits bis zu der Val di Sus, andererseits bis nahe an
Verbenico reicht.

Östliches Küstengebiet der Insel.

Eine Durchquerung der Insel von Veglia nach Verbenico erfüllte
unsere Erwartungen nicht: Verbenico und Umgebung bieten keine
Spuren römischer Besiedelung. wie denn auch ein Ausflug nach der süd-
östlich von der Stadt gelegenen, mittelalterlichen Klosterruine S. Nicolö
ergebnislos verlief.

Am nördlichen Ende der Bucht von Verbenico liegt die kleine
Halbinsel Punta Veterna. Westlich davon landeinwärts wurde vor etwa
10 Jahren auf einem ehemals dem Giurginich aus Dobrigno gehörigen
Grundstücke ein noch jetzt unter der Erde befindlicher Mosaikboden
(schwarz-weiss-rother 'terrazzo't aufgedeckt; daneben fanden sich Thon-
röhren und eine Steinurne. Die Mauerreste, die das Mosaik umschliessen,
gehören nicht einem antiken Gebäude an, sondern, wie die Spuren einer
Apsis und zweier Fenster deutlich machen, einer mittelalterlichen Kapelle.
Die römische Besiedlung wird indes gesichert durch den Fund eines
gestempelten Ziegelbruchstückes:

\C L • C JE./ = [Ti(beri)] Cl(audii) Cac[s(aris)Pans(iana)] 0.1113213.5,

ferner eines Hypokaustenziegels, eines grossen Stücks Beton, sowie eines
Amphorenhenkels.
 
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