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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 19.1896

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Heft 2
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Sticotti, Piero: Aus Liburnien und Istrien
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https://doi.org/10.11588/diglit.12266#0179
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am jetzigen Ufer römische Brandgräber einfacher Art. Ebenclort sollen
Überreste von Wohnungen, eiserne Geräthe und Münzen zu Tage
getreten sein. Drei dorther stammende Münzen: ein Kupferas des
Caligula, eine Mittelbronze des Hadrian und eine Goldmünze des Kaisers
Heraclius sahen wir beim Pfarrverweser Herrn Franchi.

Nach einer Notiz des alten Pfarrbuches von Castelmuschio (vom
Decan Nicolö Albanese?) wurde daselbst vor etwa 30 Jahren ein aus
vier Ziegelplatten gebildetes Grab aufgedeckt: drei derselben trugen
den Stempel des C. Iuli/is Africanus (wohl == C. III 3214, 8), die
vierte L-'S-IVSf (wohl = C. III 3214: 14).

Ausserdem ist ohne weitere Bemerkung eingetragen: ~ '

offenbar der Stempel C. III 3215, 5, den die demselben Grabe ange-
hörige Lampe trug. Darnach ist Cubich noiizic vaturali c sioriche sull'i-
sola di Veglia, parte seconda S. 58 (in dieser Zeitschrift XVI S. 401
zu berichtigen. — Eine andere Einzeichnung des Pfarrbuches erwähnt
vier in Okladi gefundene gut gearbeitete Steinurnen mit Deckel, welche
Knochen, kleine Fläschchen und je eine Lampe enthielten: zwei der

Q

letzteren mit dem Stempel die übrigen mit FORT IS

^ ROMANVS

(C. 3215, 7) und ACIVS-F (eine gleiche von H. Nowalski 1891
cbendort gefundene, jetzt in der archäologischen Sammlung der Wiener
Universität C. III S. 10184, 9).

Ein 'Soldaten'-Grab aus dachförmig gestellten Ziegelplatten mit
Metallbeigaben kam vor Jahren auf der Landenge, welche die Insel
mit der Halbinsel Vezica verbindet, zum Vorschein.

Auf dem westlich von Lussin gelegenen Inselchen
Canidole gründe

betindet sich ein im Hause der Tommasina Serivanich eingemauerter,
wohl aus Ossero verschleppter Grabstein, auf den wir durch eine freund-
liche Mittheilung des Herrn Finanzcommissärs Jakob Lampl aufmerksam
gemacht wurden. Es ist eine Basis aus Localsteiu (0'93 m hoch, 0-625 m
breit, 0-375 m dick) ohne Umrahmung, schlecht erhalten. Buchstaben-
höhe 0-058 — 0-046 in. Die Darstellung der r. Nebenseite zeigt in roher
Ausführung einen trauernden Flügelknaben mit gesenkter Fackel.
 
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