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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 19.1896

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Heft 2
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Bormann, Eugen: Nachtrag zu Seite 120 ff.
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https://doi.org/10.11588/diglit.12266#0222
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212

Nachtrag zu Seite 120 ff.

Auf S. 120 ff. habe ich wahrscheinlich zu machen gesucht, dass
die jetzt zu Pesaro in der Sammlung Olivieri befindlichen Reste einer
grossen lateinischen Inschrift aus Urbisaglia (Urbs Salvia in Picenum)
stammen und sich auf eine der antiken Stadt dienende Bauanlage beziehen.
Als ich im vorigen Herbst ein paar Stunden in Pesaro war und die in
der Bibliothek aufbewahrte (Ms. 352) Correspondenz des Grafen Paris
Pallotta mit Olivieri durchsehen konnte, fand ich meine Vermuthung
bestätigt. In einem Macerata den 8. Dec. 1777 datierten Briefe (f. 308)
berichtet Pallotta die Auftindung der Bruchstücke, deren Copien er beilegt
(f. 309), in einem zweiten Brief vom 2. Januar 1778 (f. 311) meldet er,
dass er die Stücke mit andern zugleich gefundenen Antiken in zwei Kisten
für Olivieri einem Fuhrmann übergeben habe, und in einem dritten, vom
19. Januar ( f. 313) spricht er seine Freude aus, dass die Gegenstände richtig
angekommen seien. Aus dem ersten Brief erfahren wir, dass die Reste
der Inschrift bei Grabungen gefunden sind 'nel Sito dove era il Teatro
in Urbisaglia, di cui ancora esistono Ii avanzf und im dritten Briefe
spricht Pallotta selbst die einleuchtende Vermuthung aus, die Inschrift
wäre 'collocata nella facciata del Teatro e che in essa si leggesse chi
l'aveva fatto engere'. Demnach war es die Bauinschrift des römischen
Theaters von Urbisaglia, das so auch zeitlich bestimmt wird, und wo
ich lfo]r[um (oder cu]r[iam oder irgend ein anderes öffentlichen Zwecken
dienendes Bauwerk)5 vorgeschlagen hatte, kann jetzt theat]r[um einge-
setzt werden. Dass, wie ich angenommen habe, in der Inschrift erwähnt
war die Ausschmückung sig]nis oder colum])iis mar[moreis und [sta]tuis
und die Anlage von por[ticus, passt zu einem Theaterbau gut.

Zugleich waren gefunden der von mir erwähnte Ziegel mit Salutis
Aug(ustae) Salvicns.is?); M. AM Fabati und eine Reihe von Sculpturen,
die zum Theil sich jetzt auch in Pesaro befinden.

E. B.
 
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