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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 20.1897

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Wilhelm, Adolf: Zu griechischen Inschriften, [5]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12267#0068
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sächlich zeigt die Abbildung- an dritter Stelle vom Ende ein allerdings
zerstörtes E. Gleich Bruno Keil Berl. philol. Wochenschrift 1896, 1608
scheint aber stsöv auch mir in solchem Zusammenhange unmöglich. Es
wird, wage ich zu vermuthen, Staojöv zu schreiben sein. S'.acsös ist
geradezu terminus technicus für Urkunden, die in zwei Exemplaren aus-
gestellt sind. Darüber J. Wessely Programm des Gymnasiums im III. Bezirk
1890/91 S. 10. Zahlreiche Beispiele neuerdings in der Sammlung des
Berliner Papyri, so I 272, 16. 300, 12. 301, 18. Der Vermerk, dass.die
auf dem Grabe verzeichnete Urkunde auch in einer Abschrift, und zwar
in einem oder auch zwei Exemplaren, in dem Archive hinterlegt sei,
begegnet bekanntlich nicht selten.10)

In einer anderen Grabschrift 593 liest der Herausgeber Z. 7 Gjocr/j?
y.ai i\rJ£[oi und sagt zur Erklärung, der zur Zeit kinderlose Besitzer
der Grabstätte scheine die Hoffnung auf Nachkommenschaft ausge-
sprochen und dann für diesen und den anderen Fall Bestimmungen
über die Vererbung getroffen zu haben. Schwerlich war von solcher
Hoffnung die Bede; es werden einfach Namen vorliegen, z. B. Su|xtfö-
po]6ovjs, 8aXXo]6cnjs xat 'EXm8[os oder ähnlich.

II.

Zu einer Weihung an Ar(pr)t7]p xaprcotpöpoc (Inschriften von Per-
gamon II 291) veröffentlicht Frankel nach R. Schönes Mittheilung die
Inschriften einer verstümmelten runden Kalksteinbasis, die sich jetzt im
Athenaeum von Plymouth befindet. Sie lauten:

a b
&'.r>w3M KotXXi- AökoxpäTop-

xäp7Up 7.7.1 ATjJJ-Tj-

tpi Kaozos&pqj

Edtu-/[

MvjT[pO-

Schöne fügt ausdrücklich bei: 'a und b tragen verschiedenen Schrift-
Charakter'.

Die Inschriften erinnern auffällig an die Inschriften eines runden
Altares aus weißem Kalkstein, der aus Aigai (Aigaiai, jetzt Ajas) in
Kilikien verschleppt, jetzt in Alexandrette aufbewahrt wird (Heberdey
und Wilhelm. Bericht über zwei Beisen in Kilikien S. 16 n. 44):

10) In der von Ramsay Bishoprics of Phrygia I 232S0 mitgetheilten Inschrift ist
vermuthlich statt toütou ävccfpcttpov a[/.Xo] äxixifrt] v.z\. vielmehr a[jtXoöv] zu lesen;
vgl. z. B. CIG 3509, 3515, BCH 1885, 332, 1887, 97. Die Sache erfordert, wie das
ganze griechische Urkundenwesen, besondere Behandlung, die von den Papyri auszu-
gehen hat.
 
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