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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 20.1897

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Wilhelm, Adolf: Zu griechischen Inschriften, [5]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12267#0072
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64

IV

In ihrem Berichte über eine Eeise in Karien und Phrygien (An-
zeiger der Wiener Akademie ph. h. Cl. 16. Nov. 1893) theilen W. Ku-
bitschek und W. Reichel S. 12 folgende Inschrift aus Vakuf mit: To
(ivy]{j.eiov M. 1/c(ax0doo) Tp6<pa)vo? — — ■— fufj-vaatap^oo toö &a' eroo?
yj^Bpa? 7.a!. voXTÖc SiaxTötc oaXeotoTG xai iv jcoXXol; sösfpe'cgo ty]? jratptSoc.
Mit Recht vermuthen die Herausgeber in Scootroi;: SpaxtoX;, vgl. Liermann,
diss. Hai. 10, 80 ff. 103, REG 1893, 175. Aber oaXeotoi« ist unmöglich;
sicherlich ist hier wie sonst zu Anfang der Zeile ein Buchstabe weg-
gebrochen und ajoaXeoTot? zu lesen. In der Bedeutung unerschiittert
und unerschütterlich ist das Wort bekannt und viel belegt. Verkannt ist
es in der BCH 1888, 207 veröffentlichten Inschrift aus Magnesia, in der
Cousin und Dechamps Z. 25 f. lesen: etvat Se [d]t[e]Xsoxo(v) %ax ajisTotö-etov
rrjv Jtepi to6t(üv Staca&v, während in TAAEYTO augenscheinlich
i<j]dXsi>To(v) vorliegt.13) Wie aber aoaXsutoi Spazioc zu verstehen ist,
lehrt Josephus' Besclireibung der Höhle bei den Jordanquellen BI 1,405:
wie er sagt uXfj&s!. uSarcc asaXstStoo, so braucht man noch heute das
Wort von nie versiegenden Quellen. Im gleichen Zusammenhange wie
in unserer Inschrift aoaXeotos, steht in anderen das Adverbium aSia-
Xsizztöc, so BCH 1887, 379, 2 Z. 12 ^pipac Sey.a zäo-q ^Xatcf aStaXeirciüx;
%ai vd/ttög xal rjjjipa? {hie Spaxup zo IXatov v.ai InaXsifip-ata sv zoIq -(du
vaatot? und ebenso S. 383, 3 Z. 9 ff. Ich erkenne aaäXsuTo«, bisher unbe-
achtet, noch in zwei Inschriften. In der letzten Zeile eines Steines aus
der benachbarten Stadt Tabai BCH 1896, 296 ergänze ich mit Zuversicht:

imSeScoxöta Se xat ih.

81ta<popa eis tyjv ■frea'.v

aaa]XsÖT[oo eJtjaXeCjJifi.a'coc.
Ganz erhalten ist das Wort' in einer von Sterrett Epigraphical
Journey 16 mitgetheilten Inschrift aus Akuf. Für die bisher nicht her-
gestellten fünf ersten Zeilen vermuthe ich mit allem Vorbehalte:

CH ßooX^ y.rA ö 3Jy;p.o? ETipjaav

— ]Tpöcp(ovo<; ulöv rjpwa
fojivaatap^ |aavra 5t' ö'Xou xob
I'-cod; tHvta aXonpa]c aaaXsüta? ij-
pipa; jrdari]; xai vuxto? jtpiö-
tov xae [tövov 14) xtX.]
13) SaXeüeiv wie xiveTv häufig in Stiftungsurkunden, so in der Inschrift aus
Eleusis 'Etp. apy. 1894, 172 If. 241 ff., deren Herstellung dem Herausgeber nicht ge-
lungen ist, weil er die richtige Zusammensetzung der Bruchstücke nicht gefunden
hat. Mehr darüber in meinen attischen Studien.

u) Vgl. Kev. de philol. 1895 p. 1333 A. 4 und W. Schmid Afticismus II 186.
 
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