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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 20.1897

DOI Artikel:
Wilhelm, Adolf: Zu griechischen Inschriften, [5]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12267#0091
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83

XIII.

1. In dem griechischen Text der trilinguen Inschrift aus Philai,
die nach anderen von Lyons und Borchardt mit Bemerkungen von
(J. Hirschfeld in den Sitzungsberichten der Berliner Akademie 1896,
469 ff. herausgegeben worden ist. seheint mir an einer Stelle die rich-
tige Lesung noch nicht gefunden. Den Worten der lateinischen Inschrift
Z. 5 ff. 'exercitu ultra Nili cafarhacte[n transd]ucto in quem locum neque
populo Romano ncque regibus Aegypti [arma ante s]unt prolata soll in
der griechischen: 'Kai aüv r/j'. ctpaT'.ä'. ü-epapac iöv %acapd%CT)v 'Aßixou
aT(joa[cia; 0D3s;j.i]ä; scpö autoü fevojiiv)]; gegenüberstehen. Es ist befremd-
lich beide Fassungen einander so wenig entsprechen und in der grie-
chischen eine örtlichkeit (wie man glaubt, das nur den Priestern zu-
gängliche Felseneiland "Aßatov im Nil) genannt zn sehen, die in dem
lateinischen Texte augenscheinlich gar nicht erwähnt war. Ich zweifle
deshalb nicht, dass, um möglichste Übereinstimmung beider Inschriften
zu erreichen, vielmehr äßrcou aTpaiftaig cijs ycö&jac zpo atk&ö YEVouivrj?
zu lesen ist.

2. Schon vor Jahren habe ich in diesen Mitteilungen 1892. 841i
auf die von E. Miller Rev. arch. 1883 II 181 veröffentlichte Tcinpel-
ordnung aus Menschieh aufmerksam gemacht, die in besonderer Aus-
führlichkeit auch sittengeschichtlich42) merkwürdige Vorschriften über
die von den Besuchern zu beobachtende Reinheit und deren Fristen —
nicht, wie der Herausgeber glaubte, Strafsätze in Drachmen — ver-
zeichnet. Obgleich mir durch Jouguets Vermittlung eine neue Abschrift
von Botti und Schmidt vorliegt, halte ich mit einigen noch nicht völlig
gesicherten Erklärungen und Ergänzungen vorläufig zurück. Z. 1 f. lese
ich Too? el?iovm; eU to fepöv dt'rvsDeiv y.atä •j-o/.feijj.jva; -/.aiä gleicli
y.atä tä, vgl. Hitzidakis, Einleitung in die neugriechische Grammatik 152
und in Kuhns Zeitschrift 30, 386: W. Schulze, Quaest. ep. 105; schon
CIG II 1055 (345 v. Ohr.) xaiäos ipioöwaav, Meisterhans Gr.2 178.

Z. 13 gibt Miller unverständlich onoßata fj.7}v.ä)v 4'. d. i. äiro
[xjoreap.'Jjvhov C; meine Änderung X für 2 wird durch die neue Ab-

41) Meine dort geäußerte Vermuthung hat sich bestätigt; der vordem nur durch
Rosa von Bladensburg bekannte Stein ist von Hiller von Gärtringen aufgefunden
worden und steht nun IGIns I 789.

**) Mit ey.-pu>3ji.ö; und mit Aussetzung der Kinder wird wie mit gewöhnlicher
Praxis gerechnet (nachzutragen zu Maass, Orpheus 310 f.). Nebenbei, mit Unrecht
sucht man in dem von Maass auf dieser Seite angeführten Epigramm CIA IV 1 p. 89,
373 !,'■, Joniker (vgl. Hoffmann Sylloge epigr. Graec. 251, W. Schulze Quaest. ep. 42).
Kirchhoffs Einfall p.av-2iü)v opacp-osiivai jJ-^tpo? Er^oav oder Eb[koocV ist abzuweisen
und n^xpi? E;t[Eo£a|.iivYj; zu ergänzen — ein gewöhnlicher Pentameter.

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