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Die Inschrift, wie man sagte, ans Karien, ist augenscheinlich infolge
merkwürdigen Zufalles von dem Vorgebirge Tainaron an die klein-
asiatische Küste und von dort auf die nahe Insel Syme verschleppt
worden1). Denn sie stimmt in ihrer Fassung ganz überein mit den
bekannten Urkunden aus dem Poseidonheiligthume I6A 83. 84. 86. 88.
Inscr. Brit. Mus. II 139. Zu Anfang wird demnach die Weiheformel,
der Name des Freilassers und mindestens eines Freigelassenen zu er-
gänzen sein. Über s-cbuo nach Blass Mise, epigr. 130 W. .Schulze,
Quaestiones epicae 55; vgl. v. Wilamowitz, Aisehylos Orestie II 241. Der
Name NsoXaiSa? ist aus Arkadien und Elis bekannt. Tscaptoc in Tegea
(Ath. Mitth. 4, 139) und Amyklai (Ath. Mitth. 3, 164 ), Eä|ujXt8a« iu der
Peloponnesos und sonst bezeugt. Die Inschrift wird dem vierten vor-
christlichen Jahrhunderte angehören.

Athen. ADOLF WILHELM.

Zum Teinpelbaii der Alkuieonideii.

Ich glaube nicht allein zu stehen, wenn ich mich durch Ii. l'om-
tow's jüngste Behandlung der Thätigkeit der Alkmeoniden in Delphi
(Rheinisches Museum 1895 S. 329 ff., 1896 S. 105 ff.) mehrfach zum
Widerspruche gereizt finde. Indes bin ich, wenn ich an dieser .Stelle
auf die Sache zurückkomme, nicht gesonnen, mit der Ausführlichkeit, die
dem Verfasser jener Aufsätze gefallen hat, zu wetteifern. Umsoweniger,
als Pomtow auch diesmal weitere Belehrung und insbesondere, sofeme
er sie nicht schon erfolgt meint, eine Widerlegung der entgegenstehenden
Ausführungen v. Wilamowitz's (Athen und Aristoteles I S. 32 ff. II S. 327)
für eine vierte Beilage versprochen hat. Ohne diese zkmpxxi (ppovuSc,;
abzuwarten, halte ich es für geboten, in Kürze auf zwei Geschichten
hinzuweisen, die das Verfahren der Alkmeoniden zu beleuchten sehr
geeignet, gleichwohl aber für die Erklärung des aristotelischen Berichtes
noch nicht verwertet sind.

Dieser lautet (IIoX. 'Ad. 19, 4) folgendermaßen: Saanti'f/ttiowez
oov lv airaoi tc!<; 8Xkoi<; lu,taa}a>aavTo töv £v As).<p&7.<; vewv olxoSo[telv , odev

l) Vgl. meine Bemerkung 'Etp. aoy. 1892, 176. Bursian, Über das Vorgebirge
Taenaron, Abh. d. Bayr. Akad. 1856, 779.

Archäologisch-epigraphische Mittheilungen XX, 1. 1
 
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