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Kubitschek, Wilhelm: Eine Marsyas-Statue in Cremna (Pisidien)
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12267#0161
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gemacht hat. Es freut mich daher sehr, einen sicheren Namen jener
Reihe hinzufügen zu können.
Herr Theodor Rhode bewahrt seit langen Jahren in seiner auf die
Münzen aus der Regierungszeit Aurelians gerichteten Sammlung ein
Stück auf, das in Cremna geschlagen worden ist. Ich habe es neulich
dort gesehen und die Erlaubnis erhalten, es hier zu behandeln.
Bronze
24 mm
6-19(7
IMP.OS-L-DO;\YAUR( HAN...
(die letzten Buchstaben ELIAN
stark verwischt) Büste des
Kaisers, rechts gewendet, mit
Lorbeerkranz und Paluda^
mentum. Perlkreis.
AiAROCOL-ClUAYN 3)
über einer Bodenlinie bärtiger
Silen, nackt, mit Stiefeln, fast von
vorn gesehen: er blickt und schrei-
tet linkshin; auf der linken Schulter
schleppt er einen Schlauch und
streckt den etwas erhobenen r. Arm
aus, die Finger spreizend. Perlkreis.
Die Erhaltung des Reversbildes ist ziemlich dürftig; indes ist
alles wünschenswerte Detail erkennbar; auch das Schwänzchen des
Marsyas ist deutlich.
Also auch Cremna besaß ein 'Marsyas"-Bildnis. Den Anlass zu
seiner Stiftung hat die Deduction einer Bttrgereolonie durch Augustus
geliefert, der, wie nun immer klarer wird, die südwärts und zur Küste
leitenden Gcbirgsübergänge in Pisidien und im rauhen Kilikien plan-
mäßig durch eine Kette von Yeteranen-Colonien sicherte: hieher gehören
außer Antiochia, das etwas hinter dieser Liuie gegen Norden zurück-
liegt, Olbasa, Cremna, Pariais, Lystra, Comama und Ninica.
Die Münzen der Cremnenser, die übrigens erst im dritten Jahr-
hundert häufiger geschlagen werden, begleiten ihre Reverstypen gerne
mit erklärenden Inschriften. Die Nemesis wird uns als uürix, gewöhn-
licher als Fortuna vorgestellt, wir begegnen dem prop. = Apollo propu-
laeus ='Apollo,1) dem Mcrc{urius), dem Genius der Colonie, und die
3) Das L in COL halte ich für nahezu sicher, obwohl eine Verletzung der
Münze fast ebn ganzen Horizontalstrich beseitigt zu haben scheint.
4) Unediertes Stück.
gemacht hat. Es freut mich daher sehr, einen sicheren Namen jener
Reihe hinzufügen zu können.
Herr Theodor Rhode bewahrt seit langen Jahren in seiner auf die
Münzen aus der Regierungszeit Aurelians gerichteten Sammlung ein
Stück auf, das in Cremna geschlagen worden ist. Ich habe es neulich
dort gesehen und die Erlaubnis erhalten, es hier zu behandeln.
Bronze
24 mm
6-19(7
IMP.OS-L-DO;\YAUR( HAN...
(die letzten Buchstaben ELIAN
stark verwischt) Büste des
Kaisers, rechts gewendet, mit
Lorbeerkranz und Paluda^
mentum. Perlkreis.
AiAROCOL-ClUAYN 3)
über einer Bodenlinie bärtiger
Silen, nackt, mit Stiefeln, fast von
vorn gesehen: er blickt und schrei-
tet linkshin; auf der linken Schulter
schleppt er einen Schlauch und
streckt den etwas erhobenen r. Arm
aus, die Finger spreizend. Perlkreis.
Die Erhaltung des Reversbildes ist ziemlich dürftig; indes ist
alles wünschenswerte Detail erkennbar; auch das Schwänzchen des
Marsyas ist deutlich.
Also auch Cremna besaß ein 'Marsyas"-Bildnis. Den Anlass zu
seiner Stiftung hat die Deduction einer Bttrgereolonie durch Augustus
geliefert, der, wie nun immer klarer wird, die südwärts und zur Küste
leitenden Gcbirgsübergänge in Pisidien und im rauhen Kilikien plan-
mäßig durch eine Kette von Yeteranen-Colonien sicherte: hieher gehören
außer Antiochia, das etwas hinter dieser Liuie gegen Norden zurück-
liegt, Olbasa, Cremna, Pariais, Lystra, Comama und Ninica.
Die Münzen der Cremnenser, die übrigens erst im dritten Jahr-
hundert häufiger geschlagen werden, begleiten ihre Reverstypen gerne
mit erklärenden Inschriften. Die Nemesis wird uns als uürix, gewöhn-
licher als Fortuna vorgestellt, wir begegnen dem prop. = Apollo propu-
laeus ='Apollo,1) dem Mcrc{urius), dem Genius der Colonie, und die
3) Das L in COL halte ich für nahezu sicher, obwohl eine Verletzung der
Münze fast ebn ganzen Horizontalstrich beseitigt zu haben scheint.
4) Unediertes Stück.