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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 20.1897

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Kubitschek, Wilhelm: Eine Marsyas-Statue in Cremna (Pisidien)
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https://doi.org/10.11588/diglit.12267#0162
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Darstellung von Preisarne und Schautisch wird durch donatio5) erläu-
tert; und so fohlt auch auf unserer Münze die Beischrift nicht. Sie ist
nun freilich auffällig gestaltet, aber ganz correct6) und gibt ein beredtes
Zeugnis für den Rundgang dieses Wahrzeichens eines bevorzugten Ge-
meindestatuts ab. Hier, wo der Grieche in Auffassung und Konien-
clatur vom Horner abwich, hier wo der Grieche im Bildnis einen wein-
seligen Silen erkannte und dem Marsyas nur in anderen Ideenkreisen
zu begegnen gewohnt war, begreift sich das besondere Streben nach
Deutlichkeit sehr wohl: was das Bild zeigt, erläutert die Umschrift als
den Maii'syus) ßo(manus).

28. Juli 1897. KÜBITSCHEK.

5) Vgl. owozd. in Slde, Aigeai und Mopsuestia und owosü aiioo in Tarsos, als»
sämmtlich aus dem Südosten Kleinasiens.

°) Während ich den Bürstenabzug dieser Zeilen lese, wird mir von anderer
Seite nahe gelegt, statt MARO vielmehr MARS (= Marsyas) zu verstehen und
einen Stempelfehler anzunehmen, wie er bei einem des Lateinischen nicht gut oder
gar nicht mächtigen Stempelschneider in Cremna und dessen Nachbarschaft nicht
ausgeschlossen wäre. Sachlich ändert dieser Vorschlag zwar nichts. Aber ich kann
nicht rathen ihm zu folgen, da gerade wie von anderen Fehlern der Überlieferung
auch von Stempelfehlern nur dann gesprochen werden soll, wenn sachliche oder
formale Gründe ihre Annahme nothwendig machen.
 
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