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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 4.1888

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5. Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.24108#0046
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grosse, der Platz sowohl in der Längenausdehnung als in der
Tiefe beschränkt; daher nicht sehr günstig für eine in jeder
Hinsicht befriedigende Lösung. Das Hauptgewicht bei dem
vorliegenden Entwurf wurde darauf gelegt, das Parlamentshaus
in der neuen Gesamterscheinung als Hauptsache hervorzuheben.
Der einzige Standpunkt für eine Ansicht der ganzen Gebäude-
masse ist der (die Hauptansicht) vom neuen Bauquartier auf
dem Kirchenfeld aus, von jenseits der Aare, die tief im Thal
zwischen den Bauten und dem Kirchenfeld fliesst. Die Ent-
fernung des Standpunkts bedingte für die Hauptansicht nach
Süden, die nicht zugleich Eingangsseite ist, eine möglichst
einfache, wirkungsvolle Architektur. Daher das Motiv mit der
grossen halbrunden Säulenhalle, die im Hauptstock von einem
Balkon durchschnitten ist, der vom Sitzungssaal des National-
rats zugänglich ist und den Landboten zur Erholung und zum
Genüsse der dort unvergleichlichen Aussicht auf das Berner
Hochgebirge dient. Der Parlamentsbau enthält der Hauptsache
nach die zwei Sitzungssäle für National- und Ständerat nebst
zugehörigen Räumlichkeiten, alle diese Räume in einem Haupt-
stock; im Erdgeschoss nur Haupteingang, Archiv und einige
untergeordnete Räumlichkeiten. Das neue Verwaltungsgebäude
ist im Florentiner Stil in einer dem alten romanisierenden
Bundesrathause annähernd entsprechenden Architektur entworfen
und wurde in der Front soweit zusammengedrückt, als es die
Rücksicht auf die äussere Gestaltung des Gesamtbildes erlaubte,
um das Parlamentshaus möglichst loszulösen und möglichst
wirkungsvoll zu machen. Die drei Bauten sind programm-
gemäss durch Korridore verbunden, die im ersten Stock ge-
schlossen sind, im untern Stock aber auf der Höhe des Bären-
platzes offene Hallen bilden, die von der Stadt aus den Durch-
blick auf die schöne Landschaft offen lassen.

Tafel 37. Villa Preetorius in Mainz; erbaut von Architekt
J. G. Poppe in Bremen.

Tafel 38. Treppengeländer aus Holz vom Musöe Plantin
in Antwerpen. Holländische Renaissance des 17. Jahrhunderts.

Tafel 3g. Wohnhaus in der Linkstrasse zu Berlin; er.
baut von Erdmann und Spindler,

Architekten daselbst.

Das Haus wurde im Jahre 1885
als Vorderhaus eines grossen Fabrik-
grundstücks erbaut, weshalb auf der
linken Seite eine grosse Durchfahrt
angelegt ist. Sämtliche Architektur-
teile sind aus rotem Mainsandstein
hergestellt. Die glatten Mauerflächen
sind geputzt und mit hellgelber Wachs-
farbe gestrichen. Die Malereien des
III. Stockwerks wurden mit Keimscher
Mineralfarbe auf eigens präpariertem
Putze ausgeführt.

Tafel 40. Konkurrenzprojekt
für eine Wettersäule in Berlin von
Architekt Bruno Schmitz daselbst.

(Siehe auch III. Jahrgang, Tafel 65.)

Dieses Projekt wurde mit dem
zweiten Preise ausgezeichnet. Die
Herstellung ist in feinkörnigem Sand-
stein mit Bronze-Applikationen ge-
dacht. Gesamtkosten einschliesslich
der Instrumente ungefähr 8000 Mark.

Querschnitt der Feuerwehrzentrale in Budapest; erbaut von Architekt Josef L. ICauser in Paris.
 
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