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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 4.1888

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8. Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.24108#0074
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Architektonifche Rundfchau

SKIZZENBLÄTTER

AUS ALLEN GEBIETEN DER BAUKUNST

HERAUSGEGEBEN

VON

Ludwig Eisenlohr und Carl Weigle

ARCHITEKTEN IN STUTTGART.

i- 1. Jahrgang 1888. *-•-
8. Heft.

Monatlich eine Lieferung zum Preise von Maria 1. 50.

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I N HALT.

Tafel 57 u. 58. Neue Synagoge in München; erbaut
von Architekt Albert Schmidt daselbst.

Das an hervorragender Baustelle, zwischen Maximilians-
und Karlsplatz errichtete Gebäude ist im romanischen Stile
erbaut, dessen Formen in monumentaler
Strenge und Echtheit zum Ausdruck ge-
bracht sind. Die Anwendung des sonst
für Synagogen fast ausschliesslich beliebten
orientalischen Stils war dem Architekten
— wie wir glauben nicht zum Schaden
des Bauwerks — ausdrücklich untersagt.

Die Anlage ist fünfschiffig und bietet
Raum für 1000 Männer- und 800 Frauensitze.

An ein aus fünf Jochen von 6,20 m
Achsweite gebildetes, von Säulenmitte zu
Säulenmitte r 1,30 m weites und etwa 17,50 m
hohes Mittelschilf schliessen sich beider-
seits zwei durch Emporen geteilte Seiten-
schiffe von je 6,20 m und 3,50 m Weite.

Die drei Mittelschiffe sind mit vierteiligen
Kreuzgewölben auf vortretenden Rippen,
die beiden äussern mit quergestellten
Tonnen, welche auf Säulen und Pfeilern
ruhen, überspannt. Die Ostseite des Mittel-
schiffs schliesst eine Abside im halben
Achteck, welche auf einer Estrade das Aller-
heiligste und die Rabbinerzimmer, darüber
eine Empore für Orgel und Sänger enthält.

An die Westseite schliesst ein quadratischer
Turm, der im Erdgeschoss die dreischiffige
Vorhalle, im Obergeschoss eine Empore
enthält. Die einspringenden Ecken der
Ost- und Westseite sind mit Vorhallen und
Emporentreppen ausgefüllt.

Der Bau ist im Äussern aus dunklem
Backstein mit Gliederungen von oberbayri-
schem Tuffstein hergestellt.

Die Architekturteile des Innern sind
aus gelbem Abbacher Sandstein, die Ge-
wölbegurten und Rippen von naturfarbigen
Ziegeln. Die Wand- und Gewölbeflächen
sind geputzt.

Tafel 5g. Villa Dieterich in Düsseldorf; entworfen und
erbaut von Architekt J. G. Poppe in Bremen.

Die in unmittelbarer Nähe des Hofgartens erbaute Villa
zeigt im Innern eine herrschaftliche Ausstattung.

Die Fassadengliederungen sind in gelblichem Sandstein,
während die Flächen in rotem Backstein ausgeführt sind.

Tafel 60. Schmiedeeisernes Thor an dem Königlichen
Residenzschlosse zu Würzburg.

Dieses Thor schliesst die Seitenöffnung
des in unserm 3. Heft, Tafel 23, abge-
bildeten Portals.

Tafel 61. Mittelbau des Kollegien-
gebäudes der Universität Strassburg; ent-
worfen und erbaut von Professor Dr. Warth
in Karlsruhe.

Tafel 62. Wohnhaus in der Rue de
la Faisanderie in Paris; erbaut von Architekt
A. Wal wein daselbst.

Das Untergeschoss enthält das Vestibül
mit Steintreppe, sowie Küche und Dienst-
räume.

Die Mitte des Grundrisses nimmt ein
reichgeschmückter Lichthof ein, der durch
zwei Stockwerke reicht und auf dessen
Galerie die Zugänge zu den Festräumen
liegen.

Der zweite Stock enthält die Wohn-
und Schlafzimmer.

Tafel 63. Bühne für theatralische
Vorstellungen in einem Restaurationssaal
in Königsberg i. Pr.; entworfen von Archi-
tekt B. Schäde in Berlin.

Wohnhaus Schwarzmann in Mainz;
erbaut vom f Architekt Ph. Baum daselbst.

Tafel 64. Wohnhaus Schwarzmann
in Mainz; erbaut vom f Architekten Ph.
Baum daselbst.

Das Erdgeschoss und die Haupt-
architekturteile der Obergeschosse sind in
rotem Sandstein ausgeführt. Für die Flächen
ist Putz vorgesehen, welcher im ersten
Obergeschoss eine Quaderung aufweisen
soll, während für das zweite Obergeschoss
und den Mittelbau des dritten Oberge-
schosses eine farbige Dekoration in Keim-
schem Verfahren vorgesehen ist. — Der
Verandavorbau im Erdgeschoss ist in Holz ausgeführt. — Die
innere Ausstattung, welche durch eine gefällige Treppenanlage
ausgezeichnet ist, ist eine gut bürgerliche.

Die Baukosten belaufen sich auf ca. 60000 Mark.
 
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