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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 4.1888

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12. Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.24108#0111
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Architektonifche Rundfchau

SKIZZENBLÄTTER

AUS ALLEN GEBIETEN DER BAUKUNST

HERAUSGEGEBEN

VON

Ludwig Eisenlohr und Carl Weigle

ARCHITEKTEN IN STUTTGART.

—i 1. Jahrgang 1888. *-•-
12. Heft.

Monatlich eine Lieferung zum Preise von Mark 1, 50,

I N HALT.

Tafel 8g. go. gi. Wohnhaus des Architekten J.J. Win ders
in Antwerpen. Vorderansicht, Gartengebäude und Hausthür.

Das vorliegende Wohnhaus liefert ein ungemein anziehendes
und charakteristisches Beispiel
der neuerdings wieder in Belgien
geübten alten vlämischen Bau-
weise. Dem Charakter dieser
Bauart entsprechend sind so-
wohl im Äussern als Innern
des Gebäudes wo immer mög-
lich echte Materialien zur An-
wendung gebracht.

Die Aussen - Architektur
zeigt für die Flächenverwen-
dung dunkelbraune Ziegel mit
hellen Fugen, und für Fenster-
einfassungen, Gesimse etc. teils
sogenannten Blaustein (petit
granit von der Ourthe), teils
weissen Haustein von St. Loire.

Die innere Einteilung des
Hauses ist in Anbetracht der
höchst beschränkten Baustelle
eine vorzügliche und sehr reiz-
volle.

Das Hintergebäude, wel-
ches das kleine Gartengrund-
stück abschliesst und einer
Sammlung alter Gipsabgüsse
dient, ist teilweise aus alten
Fragmenten hergestellt. Aus
diesen Fragmenten bestehen
die Arkaden des Erdgeschosses
und die interessante Holztreppe,
welche den Aufgang in dem
kleinen Gebäude bildet.

Tafel g2. Geschäftshaus
für die Deutsche Lebens-, Pen-
sions- und Rentenversicherungs-
Gesellschaft in Potsdam; erbaut
von Schmieden, v.Weltzien
und Speer, Architekten in
Berlin.

Der Neubau für die
Deutsche Lebens-, Pensions-
und Rentenversicherungs - Ge-
sellschaft auf Gegenseitigkeit
zu Potsdam befindet sich da-
selbst auf einem vor dem Naue-

ner Thor gelegenen Eckgrundstück, dessen Grösse eine allseitig
freie Lage des Gebäudes ermöglichte.

Das Erdgeschoss wird vollständig von den Geschäftsräumen

Erklärung:

1 Vestibül. 2 Treppenbaus. 3 Klosett. 4 Garderobe. 5 Wartezimmer. 6 Arbeits-
zimmer des Herrn, a Aufzug, b Schränke. 7 Arbeitszimmer der Eleven. 8 Peristyl
und Treppe zum Keller. 9 Garten. 10 Gartenhaus, d Vlämische Treppe. 11 Pumpe.
12 Treppenhaus. 13 Speisesaal. 14 Loggia. 15 Boudoir. 16 Arbeitszimmer und
Bibliothek. 17 Wintergarten. 18 Sammlung von Gipsabgüssen.

Grundrisse zum Wohnhaus des Architekten J. J. Winders in Antwerpen.

der Gesellschaft eingenommen und ist mit einer Warmwasser-
heizung versehen. In jedem der beiden Obergeschosse sind
zwei Mietswohnungen angelegt. Das Untergeschoss, von welchem

ein grösserer Teil als Lager-
keller vermietet werden soll,
enthält die Garderoben des
Büreaupersonals, Vorratsräume
für Brennmaterial und zwei
Dienerwohnungen.

Im Innern des Gebäudes
hat nur das Vestibül nebst
Treppenhaus eine reichere Aus-
stattung erfahren durch An-
wendung von echtem Stuck
auf den Gewölben, Marmor-
stufen, Stuckmarmor und Kunst-
schmiedearbeiten , auch sind
die besseren Wohnräume mit
Parketts, Majolikaöfen und
Stuckdecken bedacht worden.

Mit dem Bau wurde im
März 1886 begonnen, im Sep-
tember d. J. soll derselbe seiner
Benutzung übergeben werden.
Die Gesamtkosten werden circa
300000 Mark betragen mit Ein-
schluss der Archiveinrichtung,
der Einfriedigung an den Stras-
sen, sowie der Hof- und Garten-
anlagen.

Tafel gß. Brunnen in
Oberehnheim (Eisass); aufge-
nommen von Architekt J. C a d e s
in Stuttgart.

Tafel g4. Villa in Königs-
winter am Rhein; erbaut von
Erdmann und Spindler, Ar-
chitekten in Berlin.

Das vorliegende Gebäude
wurde im Jahre 1884 als Wohn-
haus für eine Familie erbaut.
Die Lage an einem Bergabhang,
welche eine umfassende Aus-
sicht auf das Rheinthal und
das Siebengebirge bietet, gab
Anlass zur malerischen Grup-
pierung und Anlage von Hallen,
Erkern etc. Als Baumaterial ist
für die Architekturteile und
Eckquader dunkelgelber Staudernheimer Nahesandstein, für die
Flächen sind Quader aus blaugrauem Trachyt aus dem Sieben-
gebirge verwendet. Baukosten rund 45000 Mark.
 
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