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Tafel 18 u. ig. Schloss Diöszegh in Ungarn; erbaut von
Baurat Franz Ritter von Neumann jr. in Wien.

Das zur Darstellung gebrachte Gebäude ist durch Umbau
eines alten ungarischen Kastells entstanden. Den einfachen
Formen des ersten Baues, der zur Unterkunft bei Jagden erbaut
war, wurde durch eine reichere Gruppierung des Grundrisses
und malerische Ausgestaltung der Silhouette ein festlicheres
Gepräge verliehen.

Das Erdgeschoss dient den Zwecken der in Ungarn all-
gemein geübten Gastfreundschaft, während der I. Stock für die
Familie des Besitzers und deren Besuche reserviert ist.

Die Fassaden sind bis zum Hauptgesims einfach rustiziert,
darüber einige Giebel in sichtbarer Holzkonstruktion angeordnet.
Die Dachflächen sind mit gemusterter Schieferdeckung ver-
sehen.

Die Ausstattung des Innern ist eine gut bürgerliche.

Der Umbau wurde mit einem Aufwand von 60000 fl.
bewirkt.

Tafel 20. Villa Schulz in Lichterfelde; erbaut von Architekt
Aug. Leo Zaar in Berlin.

Der Bau ist in Verblendsteinen und Putz (Sandsteinimitation)
aufgeführt. Baukosten Ca. 36000 M.

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Tafel 21. Theater in Rotterdam; erbaut von Architekt
J. Verheul. D™-. daselbst.

Dieses Theater wurde in den Jahren 1884—1887 von dem
Verein „Rotterdamsche Schouwburg“ errichtet.

Die der Ausführung zu Grunde gelegten Pläne sind das Re-
sultat einer engeren internationalen Konkurrenz. 600000 fl. h.VV.
betrug die Bausumme des Gebäudes, welches für 1300 Personen
Raum bietet. Die Architekturteile sind aus gelblichem Sand-
stein von Luxemburg, die Mauerflächen aus holländischen, roten
Backsteinen erstellt. Alle Innenkonstruktionen, mit Ausnahme
der Bühneneinrichtung, sind aus Eisen und Stein. Der Zu-
schauerraum ist in Weiss und Gold, mit roten Draperieen und
Logenwänden ausgeführt. Centralheizungen verschiedener Sy-
steme bewirken die Erwärmung.

Zur Fundation wurden 2000 Pfähle von je 18 m Länge
erforderlich.

Tafel 22. Thorturm des Schlosses Pernstein in Mähren.
(Siehe Litteratur.)

Tafel 23. Fischhalle und Büreaugebäude des Herrn
J. Wallau in Mainz; erbaut von Hospizienbaumeister F. Harz
daselbst.

Tafel 24. Grabmal des Dichters Quintana in Madrid.

Ober§e£chcps.

2_« T » ? lojletci.

Grundrisse zur Fischhalle und zum Büreaugebäude des Herrn J. Wallau. in Mainz; erbaut von Hospizienbaumeister F. Harz daselbst.

Berichtigung.

Nach Ausgabe der Lief.2. Jahrg. 1890 der,,Architektonischen
Rundschau" erhielten wir folgende Zuschrift:

„Stuttgart, den 15. Nov. 89.

Verehrliche Red. der ,Arch. Rundschau'!

Der Jahrgang 1890. Lieferung 2. Tafel 16 enthält die
Abbildung der Kanzel der Kirche in Heslach, mit der Be-
merkung: entworfen vom f Stadtbaurat v. Wolff. Ich sage:
,es ist nicht wahr, dass Herr Baurat Wolff die Kanzel für
die Kirche in Heslach entworfen hat'. Von dem Unter-
zeichneten stammt der Entwurf und die Zeichnung, welcher
die fragliche Abbildung entnommen ist. — Ich verlange Be-
richtigung nach dem Gesetz. Hochachtend

P. Burkhardt, Architekt."

Zur Erläuterung sei bemerkt, dass die uns seiner Zeit über-
gebene Zeichnung keine Unterschrift des Verfassers trug und
die Redaktion, im guten Glauben, dass der Erbauer der Kirche,
Herr Stadtbaurat von Wolff, auch den Entwurf der Kanzel ver-
anlasst habe, denselben als sein Werk bezeichnete. Da Herr
Stadtbaurat von Wolff inzwischen verstorben ist, so glaubt die
Redaktion sich auf die Veröffentlichung obiger Einsendung be-
schränken zu müssen.

Die Redaktion der „Architektonischen Rundschau“.

Litteratur.

Mährens Burgen und Schlösser. Im Aufträge des Komitees mährischer
Grossgrundbesitzer herausgegeben durch das Mährische Gewerbe-
museum in Brünn.

Anlässlich der im Jahre 1888 in Österreich gefeierten 40jährigen
Wiederkehr des Regierungsantritts des Kaisers Franz Josef hat der mährische
Adel als Zeichen seiner Huldigung ein Album der Burgen und Schlösser
Mährens in photographischen Aufnahmen in einem reichgeschnitzten Schrein
dem Kaiser dargebracht.

Dem Mährischen Gewerbeverein wurde der Auftrag, eine Lichtdruck-
ausgabe zum Zwecke der Verteilung unter die Veranstalter herstellen zu
lassen. In dieser Art ist das vorliegende, leider im Buchhandel nicht vor-
handene Werk entstanden, das auf 30 Blättern die 110 Wappen der Ver-
anstalter und auf weiteren 236 Blättern die Burgen und Schlösser Mährens
in vorzüglichen Aufnahmen äusserer und innerer Ansichten enthält. Die
Stilgruppen verteilen sich folgendermassen:

4 Blätter sind dem romanischen und frühgotischen Stil,

32 ,, „ „ gotischen Stil,

27 „ ,, ,, Renaissancestil,

98 ,, ,, ,, Barock- und Rokokostil, und

75 ,, ,, modernen Bauten gewidmet.

Die Aufnahmen sind durchweg vorzüglich gelungen und zeigen die
Reichhaltigkeit des Landes an interessanten Bauwerken verschiedener Stil-
gattung im schönsten Lichte.

P'ür die Redaktion verantwortlich Baurat Carl Weigle in Stuttgart.
 
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