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Architektonifche Rundfchau

SKIZZENBLÄTTER

AUS ALLEN GEBIETEN DER BAUKUNST

HERAUSGEGEBEN

VON

Ludwig Eisenlohr und Carl Weigle

ARCHITEKTEN IN STUTTGART.

—• 7. Jahrgang 1891. i-*-
1. Heft.

Monatlich eine Lieferung zum Preise von Marli 1. l>0.

IN HALT.

Tafel 2 u. 3.

Schloss Nussdorf bei
Vaihingen a. E. (Würt-
temberg); erbaut von
Eisenlohr & Weigle,

Architekten in Stuttgart.

Auf der Stelle des
alten und baufälligen
Schlosses wurde in den
Jahren 1887 —1888 der
dargestellte neue Bau
mit teilweiser Benut-
zung der vorhandenen
Grundmauern errichtet.

Das von dem kunst-
sinnigen Besitzer, Baron
Richard von Reischach,
entworfene Baupro-
gramm schrieb für die
Formgestaltung des
Baus grundsätzlich die
Anwendung mittelalter-
licher Holzarchitektur
vor.

Aus ästhetischen
und praktischen Rück-
sichtenwurden einzelne
Bauteile, wie die dem
Schlagregen zumeist
ausgesetzte Westfront,
sowie der Portalvorbau,
die Gartenterrasse und
das ganze Erdgeschoss
massiv aus dunkel-
grauem Kalkstein, mit
Architekturgliedern von rötlichem Sandstein, erbaut. Die beiden
Obergeschosse sind in sichtbarem Fachwerk, mit braunlasiertem,
teilweise geschnitztem Holz errichtet. Die mit Weisskalk ge-
putzten Riegelfelder wurden in der Weise alter, in der Gegend
noch vorhandener Reste mittelalterlicher Holzbauten, mit rot,
grün und schwarz al fresco umrandet. Das Dach ist mit Schiefer
gedeckt.

Tafel 4.

Treppenhaus im ehe-
maligen Kloster Ober-Zell bei Wiirzburg (jetzt Maschinenfabrik
von König & Bauer).

Tafel 5. Doppelvilla am Sachsenring in Köln a. Rh.;
erbaut von Architekt Georg Dussel daselbst.

Jede der beiden Villen ist für die Bedürfnisse einer Familie
eingerichtet und enthält im Souterrain Küche, Heizräume etc.,

Schloss Nussdorf bei Vaihingen a. E. (Württemberg); erbaut von Eisenlohr & Weigle,

Architekten in Stuttgart.

Grundriss des Hauptgebäudes.

Der mauerumschlossene kleine Ziergarten der Rückseite
wurde von dem anstossenden Parke durch einen, in romanischen
Formen gehaltenen Kreuzgang getrennt.

Das Erdgeschoss
enthält Zimmer für die
Dienerschaft, Küche
und Vorratsräume. Im
I. Stock sind Wohn-
und Gesellschaftsräume
untergebracht, während
der II. Stock und
das Dachgeschoss für
Schlaf- und Gastzimmer
reserviert sind.

Sämtliche Decken
sind in gebeiztem Holze
in wechselnden Zeich-
nungen ausgeführt, viele
Zimmer teilweise oder
ganz getäfelt, alle Thü-
ren mit alten Holzpor-
talen, sichtbaren Schlös-
sern und Beschlägen
geschmückt.

Das ganze Ge-
bäude ist vom Besitzer
mit alten Möbeln in
origineller und muster-
gültiger Weise ausge-
stattet.

Das dem Schlosse
gegenüberliegende, auf
Abbildung 1 darge-
stellte Gebäude wurde
für eine Verwalterswoh-
nung, für Remisen und
weitere Gastzimmer er-
baut. Die ebendort
sichtbare Baugruppe
rechts entstammt einer
früheren Bauperiode.

Tafel 1. Wohnhaus Wagner, Bonnerstrasse Nr. 78 in
Köln a. Rh.; entworfen von Architekt A. L. Zaar (jetzt Firma
Werner & Zaar) in Berlin.

Die Architektur-
teile der Fassade sind
in Sandstein, die glatten
Mauerflächen in Ver-
blendziegeln hergestellt.
 
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