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Architektonifche Rundfchau

SKIZZENBLÄTTER

AUS ALLEN GEBIETEN DER BAUKUNST

HERAUSGEGEBEN

VON

Ludwig- Eisenlohr und Carl "\Afeigle

ARCHITEKTEN IN STUTTGART.

— 7. Jahrgang 1891.

12. Heft.

Monatlich oino Lieferung zum Preise von Marli 1. 1*0.

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IN HALT.

Tafel 8g. Thomass-Haus in München; nach Skizzen des
Baurat A. Voit ausgeführt von Dietrich & Voigt, Architekten
daselbst.

Wie im Titel erwähnt, wurden die Skizzen zu diesem Neu-

Mütichen gefertigt. Die Spezial-

bau von Baurat A. Voit in
bearbeitung der Ent-
würfe und die Bau-
ausführung lag in den
Händen der Architek-
ten Dietrich & Voigt
daselbst.

Das Erdgeschoss
und erste Oberge-
schoss enthalten die
Geschäftslokale des
Besitzers und Erbauers
des Hauses, Herrn
Juwelier Karl Tho-
mass, welche durch-
weg mit elektrischer
Beleuchtung versehen
wurden; die übrigen
Geschosse dienen für
Wohnzwecke.

Die Pfeiler der
Front wurden aus Gra-
nit hergestellt und mit
poliertem Labrador
verkleidet. Die Ar-
chitektur der übrigen
Geschosse besteht aus
Aschaffenburger Sand-
stein von Kessel &

Röhl in Berlin für die
Fenster-Einfassungen,

Gesimse etc. undHolz-
mannschen Verblen-
dern für die Flächen.

Das Portal an der

Rosenstrasse wurde von J. Abele in München aus Kupfer ge-
trieben. Die inneren Stützen und Schaufensterstöcke sind aus
Schmiedeeisen, das Turmdach ist mit Kupfer, das Hauptdach
mit französischem Schiefer eingedeckt. Von der Ausstattung
im Innern ist noch zu erwähnen, dass die Haupttreppe frei-

Grundrisse zum Thomass-Haus in München; nach Skizzen des Baurat A. Voit
ausgeführt von Dietrich & Voigt, Architekten daselbst.

tragend aus gestocktem Granit konstruiert ist und das Vestibül
mit Stuckmarmor dekoriert ist.

Die Kosten der Baustelle betrugen für 430 qm, welche
nach Abtretung eines bedeutenden Stückes davon an die Strasse
verblieben, 450000 Mark.

Die bebaute Flä-
che misst 405 qm, der
Kubikinhalt von Kel-
lerfussboden bis Ober-
kante-Hauptgesims
gemessen 8707 cbm.
Die Baukosten belie-
fen sich auf 300000
Mark, der Kubikmeter
umbauten Raumes
kostete somit 35 Mark

Tafel go u. gi.

Friedhof-Kirche in
Reutlingen; erbaut
von Bauinspektor A.
Dolmetsch in Stutt-
gart. — Perspektive
und Innenansicht.

Die Raumaus-
dehnung dieser Kirche
war sowohl durch zwei
angrenzendeWege, so-
wie durch vorhandene
Grabstätten derart ein-
geschränkt, dass der
verlangte Raum für
ca. 400 Sitzplätze nur
in der hier ersicht-
lichen Längen- und
Breiten - Ausdehnung
der Kirche zu errei-
chen war. Die beiden
Treppentürmchen an
der Hauptfassade vermitteln sowohl die Verbindung zwischen
der hinter den Hauptportalen liegenden Vorhalle und den für
die Männer bestimmten Emporen, als auch den Aufstieg zu
der Uhrstube einerseits und dem Glockenturme andrerseits.

An den fünfseitig geschlossenen Chor reihen sich auf der
 
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