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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 8.1892

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6. Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.24790#0056
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Architektonifche Rundfchau

SKIZZENBLÄTTER

AUS ALLEN GEBIETEN DER BAUKUNST

HERAUSGEGEBEN

VON

Ludwig Eisenlohr und Carl Weigle

ARCHITEKTEN IN STUTTGART.

i- 8. Jahrgang 1892. s—

6. Heft.

Monatlich eine Lieferung zum Preise von Mark 1. HO.

I N H ALT.

Tafel 41. Treppenhaus der Villa Hirschwald am Kur-
fürstendamm in Berlin; erbaut von v. d. Hude & Hennicke,
Architekten daselbst.

Die Villa, für eine Familie bestimmt, wurde in den Jahren
188Ö—1888 erbaut, und zwar äusserlich in echtem Material,
Sandstein und Verblendziegel; das Dach weit vortretend. Die
im Treppenhause sichtbaren Säulen wurden aus schwedischem

Tafel 44. Villa Kramer in Kirchberg in Sachsen; erbaut
von Architekt F. Rud. Vogel in Hannover.

Dieses Landhaus ist auf ansteigendem Gelände in ameri-
kanischer Bauart errichtet. Das Erdgeschoss enthält Wohnräume,
Speisezimmer, Anrichte und Küche um eine Halle gruppiert;
von der Küche aus führt eine Dienerschaftstreppe zum zweiten
Podest der Haupttreppe. Im Obergeschoss sind Schlaf- und

EH-1 1

T-

Grundriss zum Reitschulgebäude des Herrn Jacques Shawei in Wien;
adaptiert nach den Plänen des J Architekten Otto Hieser, fürstl. Hanauischer Baurat.

Granit, die Kapitale und Vasen in Kupfer getrieben hergestellt,
die Wände in Stuckputz, die Treppe selbst in Eichenholz. Die
Statue inmitten der Halle ist von Professor Sussmann-Hellborn
ausgeführt, das Oberlicht in farbigem Glase eingedeckt. Die
Gesamtkosten des Baues inkl. Stallgebäude, Gärtner-Treibhaus,
Einfriedigung etc. betrugen 420000 Mark.

Tafel 42 u. 43. Reitschulgebäude des Herrn Jacques
Shawei in Wien; adaptiert nach den Plänen des f Architekten
Otto Hieser, fürstl. Hanauischer Baurat.

Das obere Bild gibt eine perspektivische Ansicht des aus-
geführten Baues; die orthogonal projizierten Ansichten zeigen
die projektierten Fassaden mit einem glasziegelbedeckten Ober-
licht (siehe rechts unten), das bei der Ausführung wegfiel.

Soweit thunlich sind die alten Mauern benutzt worden.
Neu sind in der äusseren Erscheinung die Erker, das die ein-
springende Ecke geschickt ausfüllende Türmchen, sowie die
aufgesetzten Giebel. Ein bescheidener Sgraffitoschmuck, als
Fensterumrahmung, Jagdfries und Sonnenuhr, kam hinzu.

Zur Dachdeckung sind glasierte Gratziegel und an den
Erkern buntglasierte Schuppenziegel zur Verwendung gelangt.

Wohnräume der Familie, im Dachgeschoss Fremdenzimmer und
Kammern untergebracht.

Das Erdgeschoss ist in Ziegelrohbau, Ober- und Dach-
geschoss in Verputz ausgeführt; das Dach mit Ziegeln gedeckt.
Die Fenster wurden als Schiebefenster mit Gegengewichten
konstruiert. Baukosten 28000 Mark.

Tafel 45. Wohnhaus Geiger in Budapest; erbaut von
Architekt Sigmund Quittner daselbst.

Das Gebäude hat eine für dortige Verhältnisse sehr kleine
Grundfläche von 256 qm, weshalb grösste Ökonomie im Grund-
riss geboten war. Wegen der nahen Donau und hohen Grund-
wasserstandes wurde das Fundament aus einem 0,80 m dicken
Betonklotz hergestellt. Einzelne Architekturteile der Fassade
sind in Stein, die übrigen in Cementverputz hergestellt. Die
Mauerflächen wurden mit Verblendziegeln verkleidet.

Das Erdgeschoss enthält Läden und Hausmeisterwohnung,
jedes Stockwerk eine Mietwohnung. Baukosten 44000 fl.

Tafel 46. Konzerthaus des Vereins Liedertafel in Mainz;
erbaut von Architekt Clemens Rühl daselbst.
 
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