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Die Küche mit Aufzug liegt im Kellergeschoss. Die Mauer-
flächen des Erdgeschosses sind geputzt, der erste Stock ist
Blockhausbau, das Dach mit roten Ziegeln gedeckt.

Tafel 78. Altar aus St. Ulrich zu Augsburg; aufgenommen
von Architekt Th. Rogge in Rostock.

Der von Markus
Fugger, dem Reichen,
im Jahre 1580 gestif-
tete Altar ist ein herr-
liches Werk italieni-
nischer Renaissance.

Er trägt reiche Ver-
goldung auf teilweise
farbigen Gründen. Als
konstruktive Eigen-
tümlichkeit sei er-
wähnt, dass die ko-
rinthischen Säulen des
Untergeschosses mit
den Altarflügeln fest
verbunden sind und
sich zwecks Öffnung
dieser Flügel um ihre
Achse drehen lassen.

Tafel 79. Kur-
haus auf der Insel
Fano; erbaut von Puttfarcken & Janda, Architekten in
Hamburg.

Die Nordseeinsel Fano, nördlich von Sylt gelegen und in
dänischem Besitze, zeichnet sich besonders durch ihren hervor-
ragend schönen Strand aus. Vor zwei Jahren noch wenigen
als Seebad bekannt, dürfte Eano berufen sein, in kurzer Zeit
eine hervorragende Stellung unter den Nordseebädern einzu-
nehmen. Nachdem sich eine Gesellschaft deutscher und dänischer
Kapitalisten zur Hebung des Bades gebildet hatte, wurde von
den Architekten Puttfarcken & Janda ein umfassender General-
bebauungsplan aufgestellt und zunächst mit dem Bau des vor-
liegenden Kurhauses unter Mitwirkung des Architekten E. Dorn
begonnen. Das in einfachen Formen gehaltene Kurhaus enthält in
der Hauptsache Gesellschaftsräume. Die verhältnismässig weni-
gen Fremdenzimmer sollen nur dem Durchgangsverkehr dienen,
während für die Kurgäste durch Errichtung von Logier- und
Privathäusern gesorgt wird.

Die Baukosten des Kurhauses belaufen sich auf 230000 M.

Tafel 80. Einfamilienhaus am Gereonskloster zu Köln
a. Rhein; erbaut von Architekt Felix Genzmer daselbst (jetzt
Stadtbaumeister von Hagen i. Westf.).

Das für die Bedürfnisse einer Familie bestimmte Wohn-
haus ist auf einem jener kleinsten Grundstücke errichtet, wie
sie in der Altstadt von Köln vielfach Vorkommen. Die Gesamt-
fläche desselben beträgt ir4,8oqm, von der, den baupolizei-
lichen Vorschriften entsprechend, mindestens ein Viertel un-
bebaut zu belassen war. Das Haus besteht aus einem Unterkeller-
geschoss mit drei Kel-
lerräumen ; einem Sok-
kelgeschoss (zurHälfte
unter der Erdoberflä-
che), enthaltend eine
Küche, eine Wasch-
küche, ein Kohlenge-
lass und auf der Po-
desthöhe der Treppe
zum Erdgeschoss Ab-
orte, sowie einen Aus-
gang nach dem kleinen
Gärtchen; einem Erd-
geschoss, dessen Ein-
teilung aus dem bei-
gegebenen Grundriss
ersichtlich ist; einem
ersten Obergeschoss,
enthaltend ein Wohn-
zimmer mit daneben
liegender Loggia
(über der Blumenhalle
des Erdgeschosses), ein Gesellschaftszimmer und ein kleines
Damenzimmer; einem zweiten Obergeschoss, dessen Einteilung
ebenfalls aus dem beigegebenen Grundriss erkennbar ist; einem
dritten Obergeschoss mit einer dem vorigen Geschoss etwa
gleichen Anordnung, und schliesslich einem Dachgeschoss mit
einigen Kammern und einem Trockenspeicher, das sind im
ganzen etwa zwanzig Räume ohne Flur, Treppenhaus, Aborte
u. dergl.

Die äussere Gestalt des Gebäudes sollte dem Wunsche der
Bauherren (Maurermeister Hermans & Thelen zu Köln) gemäss
an die Formen der benachbarten, dem XIII. Jahrhundert an-
gehörenden Gereonskirche anklingen.

Die vordere Ansichtsseite ist in weissem Cordeier Sand-
stein und roten Verblendziegeln gebildet; der Sockel ist aus
belgischem Granit, die Säulenschäfte am Portal sind aus Syenit
und die Sparrengesimse aus Eichenholz. Das Bildhauerwerk ist
von dem Bildhauer Johann Degen zu Köln gefertigt. Auch die
innere Ausgestaltung entspricht den im Äussern angewendeten
Stilformen, unter Verwendung von Holzvertäfelungen, gemalten
Stuckdecken und teilweiser farbiger Bleiverglasung der Fenster-
öffnungen.

Die Baukosten betrugen rund 32000 M.

Haus Marquardt in Stuttgart; erbaut von Eisenlohr & Weigle, Architekten daselbst.

Grundriss des Erdgeschosses.

Kurhaus auf der Insel Fano; erbaut von Puttfarcken & Janda, Architekten in Hamburg.

Grundriss des ersten Stockes.

Für die Redaktion verantwortlich Baurat Carl Weigle in Stuttgart.
 
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