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Architektonifche Rundfchau

SKIZZENBLÄTTER

AUS ALLEN GEBIETEN DER BAUKUNST

HERAUSGEGEBEN

VON

Ludwig Eisenlohr und Carl 'Weigle

ARCHITEKTEN IN STUTTGART.

13. Jahrgang 1807.

2. Heft.

Monatlich eine Lieferung zum Preise von Mark 1. 50.

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Tafel g. Der neue Justizpalast in Budapest; erbaut von
Architekt A. Haussmann, Professor am Kgl. Ungar. Poly-
technikum daselbst.

2. Perspektivische Ansicht. (Siehe auch Tafel 8.)

Für die Unterbringung der Amtsräumlichkeiten des höchsten
Gerichtshofs (Curie) und des Gerichts der zweiten Instanz

Zur Durchbildung der Vestibüle, ebenso zur Herstellung
der Fassaden und deren bildhauerischem Schmucke wurde Sand-
stein (Soskuter Stein) verwendet; die Sockelplatten bestehen aus
grauem Granit. Fassadenputz ist nur in den Höfen angewendet.

Das Gebäude hat vier Etagen, von denen je zwei Stock-
werke architektonisch zusammengefasst sind. Im Souterrain,

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Der neue Justizpalast in Budapest; erbaut von Architekt A. ITaussmann, Professor am Kgl. ungar. Polytechnikum daselbst.

Grundriss des I. Stockwerks.

(Königliche Tafel) wurde von der ungarischen Regierung der
Bau eines neuen Justizpalastes in Budapest geplant und auf
Grund des Gesetzartikels XIII vom Jahre 1893 zur Ausführung
gebracht.

Der Bau begann 1893 und wurde am 1. August 1896 seiner
Bestimmung übergeben. Die Baukosten betrugen inklusive Bau-
stelle und Einrichtung 2300000 fl.

Wie aus dem Grundrisse ersichtlich, ist die Mitte des Ge-
bäudes für eine grosse gemeinsame Halle ausgenutzt, in welcher
gleichzeitig die Haupttreppen untergebracht sind. An die Stirn-
seiten dieser Halle schliessen sich Höfe an, welche einerseits
von den Sälen und Amtsräumlichkeiten der Curie, andrerseits
von denen der Königlichen Tafel umgeben sind.

Die Festsäle der beiden Gerichtshöfe liegen im Mittelbau
anstossend an die Halle.

Diese hat eine Länge von 40, eine Breite von 18,5 m, bei
24 in Höhe, und ist mit einem Tonnengewölbe gedeckt, dessen
Mittelfeld mit einem 200 qm grossen Freskogemälde von Meister
Lotz bedeckt ist.

Die Halle, ebenso die Festsäle erhielten eine reiche archi-
tektonische Ausstattung. Die Fussböden, Säulen, Treppen und
Balustraden sind in geschliffenem ungarischen Marmor hergestellt,
während die Wandflächen Stuckmarmor, die Decken plastischen
Schmuck und Vergoldung erhielten.

dessen Fussböden mit dem Trottoir in gleicher Höhe liegt,
sind Dienerwohnungen, Magazine und die Räumlichkeiten für
eine Niederdruckdampfheizung untergebracht. Im Hochparterre-
geschoss liegen die Hilfsämter und Archive, während die oberen
Geschosse für Beratungssäle, Präsidium, Senatspräsidenten und
die Richterzimmer ausgenutzt sind. Dienstwohnungen für die
Präsidenten wurden nicht beansprucht.

Die Stockhöhen sind bei den zwei oberen Stockwerken
mit 6,40 m, bei den unteren Stockwerken mit 5,40 resp. 4 m
bemessen.

Die überbaute Grundfläche des Gebäudes beträgt nach
Abzug der beiden Höfe 592 qm.

Tafel 10. Villa Bronner in Neckargemünd; erbaut von
Architekt Leonhard Schäfer in Darmstadt.

Die Steinhauerarbeiten dieser Villa sind aus rotem Neckar-
sandstein, die Wandflächen aus Kalksteinmauerwerk und verputzt.
Die innere Ausstattung ist einfach. Baukosten 25000 M.

Tafel 11. Wohnhaus des Herrn Bürgermeister Franz Breyer
in Baden bei Wien; erbaut nach den Plänen des Architekten
Jos. Hudetz in Wien.

Mit Rücksicht auf die bevorzugte Lage des Hauses an einer
Seite des Hauptplatzes wurde das Erdgeschoss, sowie die ganze
Mittelpartie der Fassade im ersten und zweiten Stockwerke, das
| Hauptgesims und die Dachfenster aus Stein hergestellt, während
 
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