Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Wand B ist durch einen Kamin dekoriert, welcher für
offenes Feuer eingerichtet ist, seitlich aber Heizkörper einer im
Souterrain angebrachten Centralheizung birgt. Die Säulen des
Kamins, sowie die grosse Platte über demselben sind von
Cipollino. Eine kleine Thür links führt in den Anrichteraum.

Die Beleuchtung des Saales erfolgt
durch 137 Glühlampen; 102 davon sind an
die Kreuzungen der Oberlichtsprossen be-
festigt. Bei dieser Deckenbeleuchtung sind
je drei Lampen in einen Kelch gefasst.

Jeder der fünf Schlusssteine der Bögen
trägt eine Muschel mit fünf Lampen; zwei
Wandarme mit je fünf Lampen befinden
sich im Fries den zwei Wintergartenthüren
gegenüber.

Die Schreiner- und Bildhauerarbe.it der
Decke und der Wände wurde ganz in Nuss-
baumholz ausgeführt.'

Tafel 2g. Vorbau der Peterskirche
in Wien (1756); aufgenommen von Archi-
tekt Ludwig Schmidl daselbst.

Tafel 30. Haus der Loge „Zur Kette“
in München; erbaut von Ingenieur J. Heil-
mann daselbst.

Tafel 31. Doppelwohnhaus in Höchst
am Main; erbaut von Baumeister Heinrich
Kutt daselbst.

Die Monotonie, welche Doppelhäusern
mit gleichem Grundriss gewöhnlich anhaftet, ist hier zu ver-
meiden gesucht, welches Bestreben durch die eigenartige Lage
des Grundstücks zwischen zwei Strassen unterstützt wurde. Beide
Häuser zusammen kosten ohne Bauplatz 44 000 M.

Tafel 32. Palace-Hotelin St.Moritz; erbautvon Chiodera
& Tschudy, Architekten in Zürich.

Das durch seine Heilquellen und seine reine Luft welt-
berühmte St. Moritz hat in den letzten Jahren eine ungeahnte
Entwicklung erfahren. Grossartige Hotelanlagen, mit den neuesten

Festsaal der Villa Siegle in Stuttgart;
erbaut von Lambert & Stahl, Architekten daselbst.

Grundriss.

Einrichtungen des Hotelwesens ausgestattet, umsäumen auf zwei
Seiten den tiefblauen See und bilden einen grossartigen Kontrast
zu den mit dunklen Tannenwäldern eingefassten gegenüber-
liegenden Seeufern.

Das Landschaftsbild ist durch das in den letzten zwei Jahren
von den Architekten Chiodera & Tschudy
in Zürich ausgeführte Palace-Hotel wesent-
lich bereichert worden. Mitten in dem
steil abfallenden grünen Gelände zwischen
Kulm und See gelegen, beherrscht es mit
seinen gewaltigen Massen den ganzen Vor-
dergrund des linken Seeufers.

Das ganze Hotel ist auf Felsen ge-
gründet; sein Turm erhebt sich zur Höhe
von 68 m. Der Unterbau enthält nach
vorn in seinem untersten Stockwerke
Keller und Eiskelleranlagen und dar-
über Dienstzimmer etc., und nach
hinten die Kücheanlagen. Im Erd-
geschoss ist die ganze vordere Front
für Hallen und Gesellschaftsräume,
hintere Seite gegen die Berglehne für
Speisesaal und Restaurant eingerichtet. Die
Gesellschaftsräume sind in reicher Aus-
stattung mit Täfer und Holzdecken aus-
geführt. Sie bilden eine über die ganze
Vorderfront ausgedehnte, grosse, über-
sichtliche, in einzelne Abteilungen durch
reich gegliederte Glaswände abgeschiedene Saalanlage. Vor den
Gesellschaftsräumen liegt eine mit Spiegelglas verglaste, aus
Holz und Eisen konstruierte Veranda, von welcher man ein
weit eingesäumtes Landschaftsbild von wunderbarer Grossartig-
keit geniesst.

Der Anlage der Gesellschaftsräume und des Speisesaales
entsprechend sind die Salons und Fremdenzimmer (mit 200 Betten)
in reicher Ausstattung mit naturpolierten Möbeln und opulenter
Malerei ausgeführt.

Querwand im Festsaal der Villa Siegle in Stuttgart; erbaut von Lambert & Stahl, Architekten daselbst.

Für die Redaktion verantwortlich Baurat Carl Weigle in Stuttgart.
 
Annotationen