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7^ez .re- Cißuissee

Wohnhaus, Rue de la Lota in Paris erbaut von Dureau & Orieme, Architekten daselbst.

Das Gebäude ist rückwärts angebaut und kehrt seine drei
freien Passaden nach zwei Strassen und einem Garten. An der
Eingangsseite ist die Fassade zurückgesetzt, um einen abschliess-
baren, durch Glasdach geschützten Vorplatz für das Vestibül zu
gewinnen. Links vom Vestibül liegen Salon, Speisezimmer, An-
richte, Lavabo und Toilette; rechts die grosse Halle, deren Fuss-
boden 1,20 m tiefer liegt als das Vestibül und sich gegen dieses
in einem so weiten Portale öffnet, dass es bei Vorstellungen als
Bühne benutzt werden kann. Eine kleine Nebentreppe, welche

mit einer Loggia sich gegen das Vestibül öffnet, führt von hier
zum Schlafzimmer des Hausherrn im ersten Stock. Der erste
Stock enthält fünf Schlafzimmer mit Toiletten und Bad, sowie
ein Kinderzimmer; der zweite Stock Fremdenzimmer und Diener-
schaftsräume. Küche, Keller, Heizung und ein hiervon völlig
getrenntes und mit dem Vestibül durch Treppe verbundenes
Billardzimmer sind im Souterrain untergebracht.

Die Fassaden sind in Kalkstein ausgeführt, das Dach ist mit
Schiefer gedeckt. Baukosten 125oco Franken.

Litteratur.

Münchener Neubauten. Sammlung der hervorragendsten modernen Archi-
tekturen. 50 Tafeln in Grossfolioformat. (Papiergrösse 44 : 33 cm.)
Photographie und Lichtdruck von Jos. Albert, München. In eleganter
Mappe Preis M. 30.—

Nürnberger Neubauten. 50 Tafeln. Photographie und Lichtdruck von
Jos. Albert, München. In eleganter Mappe Preis M. 30.—

Vorstehende zwei Publikationen geben eine umfassende Übersicht
über die hervorragendsten Schöpfungen der Aussenarchitektur der letzten
zwanzig Jahre aus den zwei bedeutendsten Kunststädten Bayerns.

In München sind es die Namen: Hauberrisser, Fr.Thiersch, G. Seidl,
Albert Schmidt, Romeis, E. Seidl, Hocheder, Lincke & Littmann, Löwel,
Pfann u. a.; in Nürnberg: Dr. von Essenwein, C. Walther, Rohm, Schmitz,
Eyrich, Hecht, Wolf, Richter, Kieser u. a., deren Bauten das Interesse des
Beschauers rege machen. Daneben erscheinen noch einige Bauten aus-
wärtiger Architekten, die jedoch kein besonderes lokales Gepräge aufweisen
und ebensogut in irgend einer beliebigen andern Stadt stehen könnten.
Hiermit ist schon dasjenige angedeutet, was diese beiden Werke im be-
sondern auszeichnet. Man erkennt in beiden Städten einen Zug nach
Eigenart und örtlich verschiedener Bauweise, welche in München sich dem
Putzbau des 18. Jahrhunderts anschliesst, in Nürnberg aber auf die Archi-
tektur des 16. Jahrhunderts zurückgreift. In beiden Städten wird mit mehr
oder weniger Glück der Versuch gemacht, diese Neubauten so genau im
Sinne der alten Vorbilder zu gestalten, dass eine Täuschung über die Zeit
ihrer Entstehung möglich wird.

Die technische Herstellung der Abbildungen ist eine vorzügliche zu
nennen. Beide Werke bilden eine wertvolle Bereicherung architektonischer
Bibliotheken.

Je ein Blatt dieser Werke hat in unsern Tafeln Aufnahme gefunden.

Weiter sind eingegangen und können bestens empfohlen werden:
Vorlagen für Ziegelverbände. Zum Gebrauche an gewerblichen Lehr-
anstalten und an Bürgerschulen, von Levin Kuglmayr, Ingenieur und
k. k. Professor an der k. k. Staatsgewerbeschule im I. Bezirke in Wien.
Wien, Verlag von A. Pichlers Witwe & Sohn. 1896.

Italienische Renaissancearchitekturen in moderner konstruktiver Durch-
bildung. Ein Vorlagenwerk für baugewerbliche Schulen und die Bau-
praxis. Nach Schülerarbeiten herausgegeben von F. Ritter von Feld-
egg, Architekt und Lehrer an der k. k. Staatsgewerbeschule zu Wien.
12 Tafeln. II. Serie: Bogenstellungen und Gesimse.

Dieses Werk bildet die Fortsetzung der von uns früher besprochenen
I. Lieferung und schliesst sich ihr gleichwertig an.

Ein Proportionsgesetz der antiken Baukunst und sein Nachleben im
Mittelalter und in der Renaissance von G. Dehio, o. ö. Professor an
der Kaiser Wilhelms-Universität. Strassburg, Verlag von Karl J. Trtibner.
Preis M. 10.— _

Fabrikantensorgen, von Heinrich Freese. Inhalt: I. Die Arbeiter-
schutzgesetze. •— 2. Der Achtstundentag. — 3. Wohlfahrtseinrichtungen
und Arbeiterausschüsse. — 4. Die Gewinnbeteiligung.— 5. Die Arbeiter-
wohnungsfrage. Eisenach, Verlag von M. Wilckens. 1896. 66 Seiten

gr. 8. Preis M. I.—

Süddeutscher Baukalender 1897. Taschenbuch süddeutscher Baupreise.
Bearbeitet von J. Volquardts. XI. Jahrgang. 2 Teile. Verlag von
Caesar Schmidt, Zürich. Preis M. 3.50.

Der sehr reichhaltige Kalender bietet in seinem ersten Teile eine
höchst praktische und vollständige Zusammenfassung aller für das Baufach
in Betracht kommenden Notizen, Tabellen u. s. w. Besonders wichtig für
den Fachmann ist die Aufstellung der Baupreise, die in übersichtlicher und
genauer Ausarbeitung gewiss sehr erwünscht ist und bei den täglich auf-
tretenden Fragen gern benutzt wird. Die weitern Kapitel bringen kurze,
aber interessante und praktische Angaben über Maschinen, sowie über
neuere Baustoffe und Bauweisen. Der zweite Teil enthält mathematisch-
technische Tabellen und Berechnungen, sowie das Personenverzeichnis und
ein Mitgliederverzeichnis der zum Verbände deutscher Architekten- und
Ingenieurvereine gehörigen 33 Einzelvereine.

Wohnhaus, Rue de la Lota in Paris;
erbaut von Dureau & Orieme, Architekten daselbst.

Für die Redaktion verantwortlich Baurat Carl Weigle in Stuttgart.
 
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