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die Fenster haben reiche farbige Verglasung von Spinn & Co.
in Berlin. Mit Ausnahme dieser Glasfenster wurde der Bau ganz
von japanischen Handwerkern ausgeführt.

Die Kosten haben zusammen etwa 45 000 M. betragen.

Tafel 61. Ge-
werbeschule in Hagen
i. Westf.; erbaut von
Stadtbaumeister Felix
G e n z m e r daselbst
(jetzt Stadtbaumeister
in Wiesbaden).

Der Neubau wurde
in den Jahren 1891 bis
1894 errichtet. Er ent-
hält links die Real-
schule , rechts die
Faehklassen, im Mittel-
bau die von beiden
Schulabteilungen ge-
meinsam zu benutzen-
den Räume (Vestibül,

Aula, Sammlungssäle).

Die Anstalt zählt etwa
600 Schüler in sechs Realschulklassen mit je einer Parallelklasse
und zwei Fachklassen, die ebenfalls je in zwei Abteilungen zer-
legt sind. Ausser den hierfür erforderlichen sechzehn Klassen-
räumen sind in dem Neubau vorhanden: zwei Lehrzimmer für
den naturwissenschaftlichen Unterricht, ein chemisches Praktikum,
ein Modelliersaal und vier Zeichensäle; ferner eine Aula, um-
fangreiche Sammlungsräume, die nötigen Nebenräume für den
naturwissenschaftlichen Unterricht und zu den Zeichensälen (Vor-
bereitungszimmer, Vorlagenräume, Reissbrettmagazine, Reissbrett-
reinigungsräume u. dergl.), ferner eine Bibliothek (35000 Bände
und 5000 Karten etc.), Verwaltungsräume und eine Schuldiener-
wohnung. Diese Räume sind in einem Sockel-, einem Erd- und
zwei Obergeschossen untergebracht. Die Verteilung ist im
wesentlichen aus dem hier beigefügten Grundriss ersichtlich.
Die vier Zeichensäle liegen im I. und II. Obergeschoss an der
Gewerbeschulstrasse. Die Aula (300 qm) nimmt den ganzen
Mittelbau im II. Obergeschoss ein.

Das Gebäude wird durch eine Niederdruckdampfheizung
(System Beckem & Post-Hagen i. Westf.) geheizt.

Die Fassaden sind mit dunkelroten Verblendziegelsteinen
unter Verwendung von Profilziegelsteinen und grünen Glasur-
steinen bekleidet. Die Architekturglieder sind im Sockelgeschoss
aus Niedermendiger Basaltlava, in dem Erd- und den Ober-
geschossen aus Morleykalkstein. Die Säulen am Hauptportal
bestehen aus rotem schwedischem Granit von Wirbo. Verblend-
und Werkstein sind auch im Innern, insbesondere im Vestibül

(vergl. die obige Skizze), verwendet worden. Hier ist der ganze
Sockel mit grünen Glasurziegelsteinen bekleidet; die Architektur-
glieder sind teils aus Morley-, teils aus St. Joire-Kalkstein und
die Dreiviertelsäulen an der Galerie aus grauem westfälischem

Marmor gefertigt.

Vestibül und Aula
haben Holzdecken er-
halten. Die Gesamt-
baukosten beliefen sich
auf etwa 500000 M.

Tafel 62. Kelle-
rei und Wohnhaus in
der Pfalz; erbaut von
Professor Ludwig
Levy in Karlsruhe.

Als Bauplatz war
ein ansteigendes Ter-
rain inmitten von
Weinbergen gegeben.
Für das Erdgeschoss
wurde ein geräumiges
Kelterhaus nebst Fass-
halle verlangt, dar-
unter sollte der Keller, darüber eine Wohnung Platz finden.
Die Grundfläche des Kelterhauses wurde von dem Wohngebäude
nicht ganz in Anspruch genommen, so dass ein grösserer Raum
für eine Terrasse übrig blieb.

Als Material stand graugrüner Sandstein zur Verfügung.

Tafel 63. Hotel Marquardt in Stuttgart; erbaut von
Eisenlohr & Weigle, Architekten daselbst.

2. Detail der Ecke.

(Siehe auch Lieferung 7, Tafel 49.)

Tafel 64. Villa Andreae in Mülheim a. Rh.; erbaut von
Baurat Otto March in Charlottenburg.

Da die schmale Bismarckstrasse, an der das Wohnhaus er-
richtet ist, wenig Anziehendes bietet, sind die Wohnräume nach
dem neben und hinter dem Hause befindlichen Garten angeordnet.
Die Küche, die im Erdgeschoss untergebracht werden sollte, ist
an die Strasse verlegt, um den Zusammenhang der um die
Diele gruppierten Zimmer nicht zu zerreissen und um sie auf
kürzestem Wege von der Strasse aus erreichbar zu machen.
Diese Lage bietet auch den Vorteil, die Zugänge zum Hause
von der Küche aus gut beobachten zu können. In den Anrichte-
raum mündet eine schmale Diensttreppe, die bis zum Dach-
boden führt.

An den Fassaden sind die Architekturteile in rotem Main-
sandstein hergestellt, während die Flächen mit grünlicher, teil-
weise ins Gelbe spielender Grauwacke von lebhafter Färbung als
Cyklopenmauerwerk verblendet sind.

Schnitt und Grundriss der evangelischen Kirche in Tokio; erbaut von
Regierungsbaumeister H. Muthesius in Berlin.


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v-G1—■

Grundriss der Gewerbeschule in Hagen i. Westf.; erbaut von Stadtbaumeister Felix Genzmer daselbst (jetzt in Wiesbaden).

Für die Redaktion verantwortlich Baurat Carl Weigle in Stuttgart.
 
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