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Architektonifche Rundfchau

SKIZZENBLÄTTER

AUS ALLEN GEBIETEN DER BAUKUNST

HERAUSGEGEBEN

VON

Ludwig Eifenlohr und Carl ÄAfeigle

ARCHITEKTEN IN STUTTGART.

13. Jahrgang 1897.

9. Heft.

Monatlich eine Lieferung zum Preise von M. 1.50.

I N HALT.

Tafel 65. Gastwirtschaft zum Bauerngirgl in München;
erbaut von Professor Gabriel Seidl daselbst.

Fassade und Restaurationslokal.

Die in der Abbildung gegebene Fassade ist aus gelblichem
Donaukalkstein von den Granitwerken Blaufeld ausgeführt. Der
beigezeichnete Grundriss gibt die Einteilung des Erdgeschosses.
Im Souterrain befinden sich die ausgedehnten Keller nebst den

Tafel 66. Das ehemalige bürgerliche Zeughaus in Wien;
aufgenommen von Architekt Josef S chub au er in Baden bei Wien.

Die Fassade dieses Gebäudes gegen den „Hof“ zu ist eine
der schönsten und charakteristischten des Wiener Barockstils,
was sich sowohl in der Massenwirkung des Aufbaues, als auch
im Detail der Gliederungen und besonders in der ornamentalen
Dekoration ausspricht. Das Gebäude, welches derzeit zur Unter-


Gastwirtschaft zum Bauerngirgl in München; erbaut von Professor Gabriel Seicll daselbst.
Restaurationslokal im Erdgeschoss.

Räumen für Heizungs- und Beleuchtungsanlage. Das ganze
erste Stockwerk enthält noch Gast- und Gesellschaftslokale; das
zweite nach der Strasse eine Mietswohnung von fünf Zimmern,
Badezimmer, Küche, Magdkammer etc., und nach rückwärts die
Wohnung des Wirtschaftspächters. Die Mansardenwohnung dar-
über hat die gleiche Einteilung wie im zweiten Stock, und über
der Pächterswohnung liegen die Räume für die Wirtschafts-
dienstboten.

Die Restaurationslokale sind in bürgerlich einfacher, aber
überaus anheimelnder Weise ausgestattet. Die Dekoration be-
steht im wesentlichen aus einer hohen, warmbraun gebeizten
Eichenholztäfelung, darüber die Bogenarchitektur und die Decken
in Weiss mit ganz wenigen Stuckornamenten.

Den Hauptschmuck des Parterrelokales (siehe Skizze) bilden
die schönen Bilder von Lossow, Schachinger und Schwabenmajer,
nebst den eigenartigen Lichtträgern und andern Dekorationsstücken.

Die Bauausführung lag in den Händen der Firma Heilmann
& Littmann.

bringung der Feuerwehrcentrale dient, wurde im Jahre 1732 von
Hofbildhauer Matthielli erbaut und 1894 wieder vollständig re-
stauriert.

Tafel 67. Villa Kaven in der Villenkolonie Grunewald bei
Berlin; erbaut von Regierungsbaumeister Ludwig Otte in Berlin.

Die Villa ist im Jahre 1893/94 als Putzbau erstellt. Die
Fassaden sind in zwei Tönen gestrichen, die Fenstereinfassungen
aus Kunststein hergestellt. Die Verzierungen sind aus Mörtel-
stuck frei angetragen. Preis incl. Einfriedigung rund 54000 M.

Tafel 68 u. 6g. Villa des Reichsgrafen von Hochberg in
Majano bei Florenz; erbaut von Spalding & Grenander,
Architekten in Berlin.

Die Villa liegt auf aussichtsreicher Terrasse in einem 32 ha
grossen Parke und ist in zehn Minuten mit dem elektrischen
Tram von der Porta St. Gallo aus zu erreichen.

Für den Bau sind zum grossen Teil noch aus , dem Mittel-
alter stammende Fundamente einer älteren Villa benutzt, die,
 
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