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Architektonifche Rundfchau

SKIZZENBLÄTTER

AUS ALLEN GEBIETEN DER BAUKUNST

HERAUSGEGEBEN

VON

Ludwig Eisenlohr und Carl Ä/Vfeigle

ARCHITEKTEN IN STUTTGART.

13. Jahrgang 1897. \-—

12. Heft.

Monatlich eine Lieferung zum Preise von Mark 1. 30.

IN HALT.





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Tafel 89. Wohnhaus Tiergartenstrasse 3a in Berlin; erbaut
von Messel & Altgelt, Architekten daselbst.

Das dargestellte Gebäude ist nicht von Grund aus, sondern
mit Benutzung von Teilen eines älteren erbaut. Mit dem Ab-
bruch des letzteren wurde am i. April 1892 begonnen, der Umbau
im Februar 1893 vollendet. Die Ausführung erfolgte unter der
Leitung und nach den Plänen des Regierungsbaumeisters A. Messel.
Durch den Umbau wurde bezweckt, eine Wohnung für den Be-
sitzer, Herrn V. Weisbach, herzustellen, die grösseren Anforde-
rungen an Raum und Ausstattung
genügen sollte. Die Vergrösserung
wurde durch den Ausbau des Un-
tergeschosses, das Küche und Vor-
ratsräume enthält — die eigent-
lichen Keller liegen unter dem
Hofe •— gewonnen, und durch
den Aufbau eines Ober- und eines
Dachgeschosses.

Ueber die Einrichtung geben
die Grundrisse Aufschluss. Int Erd-
geschoss liegen die Empfangs- und
Gesellschaftsräume, um eine Halle
geordnet; im Obergeschoss die

im
die

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Zwischen der Moritz- und Oranienstrasse Wiesbadens erhebt
sich der Neubau des Land- und Amtsgerichts. Die Hauptfront,
die unsre Abbildung zeigt, liegt nach Norden an einer neu er-
öffneten Querstrasse.

Die äussere Architektur des Gebäudes ist in einfach würdiger
Weise gehalten und nur der Mittelbau der Hauptfront erfährt
eine etwas reichere Behandlung. In ihm liegen Eingang und
Haupttreppenhaus, im ersten Stockwerk befindet sich der 6,5 m
hohe Schwurgerichtssaal. Zu beiden Seiten des Haupteinganges

sind Nebeneingänge für das Publi-
kum mit anschliessenden Treppen
zu den Sälen der Strafkammer,
der Schöffen und des Schwur-
gerichts angeordnet. Die Seiten-
fronten werden durch je zwei, über
den äusseren Fensterachsen ange-
ordnete Giebel belebt.

Eine Trennung der Geschäfts-
für

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geschoss.

Wohn- und Schlafzimmer;

Dachgeschoss diejenigen für
Dienerschaft und Nebenräume.

Die Strassenseite ist ganz in
Mörtelputz hergestellt, nur für die
Erkerabdeckung und einzelne der
Verwitterungbesonders ausgesetzte
Teile, so die Söllerbrüstung, die
Pfeilerkapitäle, Fensterpfosten u. a.
wurde schlesischer Sandstein ver-
wendet. Alle Zierteile der Flächen
sind in Mörtelstuck angetragen.

Tafel 90. Schutzhäuschen
am Kratzenberg bei Cassel; erbaut
von Regierungsbaumeister G. Kegel
in Wehlheiden-Cassel.

Das Gebäude wurde im Jahr
1890 durch den Verschönerungs-
verein Cassel errichtet. Der Plan
im dortigen Architektenverein, mit
Die Ausführung erfolgte in verputztem Mauerwerk aus Sand-
bruchsteinen auf einem Basalttuffsockel. Die Pfosten sind aus
Eichen-, das übrige Holzwerk aus Kiefernholz. Alles Holzwerk
ist lasiert und farbig gefasst. Das Dach ist mit Freywaldauer
Schildziegeln gedeckt. Die Baukosten haben 3000 M. betragen.

Tafel 91. Land- und Amtsgericht in Wiesbaden; nach
im Kgl. Preuss. Ministerium der öffentlichen Arbeiten angefertigten
Skizzen erbaut von Baurat Helbig und Regierungsbaumeister
Büttner in Wiesbaden.

geschoss

-+

1 Halle.

2 Wohnzimmer.

3 Salon.

4 Saal.

5 Garderobe und
Klosett.

6 Dienerzimmer.

7 Anrichte.

8 Speisezimmer.

9 Klosett.

10 Besen.

11 Pförtner.

12 Pförtnerküche.

13 Mädchenkammer,

14 Küche.

15 Spülküche.

10 Garderobe.

17 Klosett.

Grundrisse des Wohnhauses Tiergartenstrasse 3a in Berlin;
erbaut von Messel & Altgelt, Architekten daselbst.

ging aus einem Wettbewerb
dem I. Preis bedacht, hervor.

raume tur das Landgericht und
für das Amtsgericht nach Stock-
werken wurde mit Rücksicht dar-
auf, dass die Säle für die Straf-
kammer und für das Schöffenge-
richt im Erdgeschoss liegen, nicht
durchgeführt. Dagegen sind die
Diensträume für das Amtsgericht
im westlichen, für das Landgericht
im östlichen Gebäudeteil unter-
gebracht. Das Sockelgeschoss ent-
hält zwei Hausmeisterwohnungen,
die Räume für die Sammelheizung,
eine Heizerwohnung, sieben Haft-
zellen und Kohlengelasse. Im
zweiten Obergeschoss liegen noch
ein zweiter Civilkammersaal mit
Beratungszimmer für das Landge-
richt, ein zweiter Civilprozesssaal,
die Geschäftsräume für die Staats-
anwaltschaft, sechs Richterzimmer
nebst den zugehörigen Gerichts-
schreibereien und Nebenräumen
Das dritte Obergeschoss erstreckt sich nur
des Mittelbaues und ist zu Schreibstuben und

18 Speisekammer.

19 Waschküche.

20 Plättkammer.

21 Mädchenkammer.

22 Bad und Klosett.

23 Weinkeller.

24 Kohlen.

25 Holz.

für das Amtsgericht,
über einen Teil
Aktenräumen bestimmt.

Die Geschosshöhen betragen, von Fussboden zu Fussboden
gemessen, für das Sockelgeschoss im Westflügel 2,8 m, im Mittel-
bau 3 m, in den Wohn- und Heizräumen des Ostflügels und des
Mittelbaues 3,5 und 3,8 m, für das Erdgeschoss der Flügel 4,3 m,
des Mittelbaues 4,8 m, für das erste Stockwerk 5 m, für das
zweite 4,7 m und für das dritte 3,8 m. Der Schwurgerichts-
saal greift bei einer Höhe von 6,5 m in das darüber liegende
Geschoss.
 
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