Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 15.1899

DOI Heft:
1. Heft
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.25929#0011
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Architektonifche Rundfchau

SKIZZENBLÄTTER

AUS ALLEN GEBIETEN DER BAUKUNST

HERAUSGEGEBEN

VON

Ludwig Eisenlohr und Carl 'Weigle

ARCHITEKTEN IN STUTTGART.

-—*• 15. Jahrgang 1809. -

1. Heft

Monatlich eine Lieferung zum Preise von Mar7c 1. 50.


I N H ALT.

Tafel i. Wohnhaus C. R. Poensgen in Düsseldorf; erbaut
von Kayser & von Grossheim, Architekten in Berlin.

Das Haus ist für eine Familie bestimmt. Im Parterre, auf
Trottoirhöhe, sind die Wirtschaftsräume untergebracht. Das erste
Obergeschoss enthält
Wohn- und Gesell-
schaftsräume, das
zweite Obergeschoss
Schlaf- und Kinder-
zimmer. Die Durch-
fahrt zum Garten soll
als solche nur diesem
dienen und ausserdem
den Verkehr zu den
Wirtschaftsräumen
vermitteln. Die glatten
Flächen der Fassade
sind aus Tuffstein, die
Gliederungen ausCor-
delerstein, die Orna-
mente nach Modellen
des Bildhauers West-
phal in Berlin herge-
stellt.

Tafel 2. Haus
Horst bei Düsseldorf;
erbaut von Baurat
Otto March in Char-
lottenburg.

I. Gartenfront.

Das Haus Horst,
bei Düsseldorf ge-
legen, ist als Anbau
und Umbau einer alten
Wasserburg in den
Jahren 1896 und 97
zu einem Herrenhause
umgestaltet worden,
nachdem die Reste
der alten Burg bereits
vor wenigen Jahren
durch Umbau in wohn-
lichen Zustand gesetzt
worden waren. Durch
den schräg angefügten
Küchenflügel wurde
eine unmittelbare Verbindung des Herrenhauses mit den Wirt-
schaftsgebäuden und damit eine geschlossene Hofanlage ge-
schaffen. Da die in diesem Flügel befindliche Küche mit dem
Hofe ebenerdig angelegt werden sollte, ergab sich die Lage der
darüber befindlichen Herren- und Gastzimmer in den Podesthöhen
der Treppe des Hauptbaues. Während sich diese Verschiebung
der Geschosshöhen für die Benutzung als keineswegs ungünstig

ergeben hat, beförderte sie das Malerische des architektonischen
Aufbaues, welches sich ungesucht aus der inneren Einteilung
des Hauses ergibt.

Tafel 3 u. 4. Schulhaus an der Stielerstrasse in München;

erbaut von Professor
Carl Hocheder da-
selbst.

Das Schulhaus liegt
inbevorzugtesterStadt-
gegend an der Ecke
der Stielerstrasse und
des Bavariaringes,
weshalb ein über das
übliche Mass hinaus-
gehender Aufwand für
die äussere Gestaltung
geboten war. Die
Gruppierung der Bau-
massen ist das Resultat
der für jene Stadtlage
gegebenen Bauvor-
schriften, die im all-
gemeinen zwei Stock-
werke vorschreiben
und höhere Aufbauten
nur auf zwei Drittel
der Gesamtfassaden-
länge zulassen.

Das Gebäude enthält
im ganzen dreissig
Schulzimmer mit ge-
sonderten Abteilungen
für die Kleider, zwei
Turnhallen, zwei Säle
für den Kindergarten ,
nebst Zimmer für die
Kindergärtnerin; im
ersten Stock ein Ober-
lehrerzimmer und ein
Lehrmittelzimmer, im
zweiten Stock ein Kon-
ferenzzimmer und ein
zweites Zimmer für
Lehrmittel. Die Haus-
meisterwohnung ist im
Erdgeschoss und sechs
Karzer sind im zweiten und dritten Obergeschoss untergebracht.
Mit Ausnahme des Teils unter der Turnhalle ist das ganze Ge-
bäude unterkellert; dort befinden sich ein Brausebad mit An-
kleideräumen, Waschküchen nebst Trockenräumen, ein Suppen-
saal und eine Suppenküche mit Vorratskammer, die Kesselanlage
nebst Räumen für Holz und Kohlen. In allen Stockwerken be-
finden sich die nötigen Aborte.

Palazzo Comunale in Vergato (Bologna); restauriert von Professor Tito Azzolini.
 
Annotationen