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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 15.1899

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7. Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.25929#0084
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zwar grösstenteils mit

ist mit einem Sterngewölbe bedeckt. Der niedere Raum hat
eine Balkendecke mit Holzfüllungen erhalten.

Tafel 52. Das Husarenhaus in Wien,
Kohlmarkt 1; erbaut von Baurat Franz
Roth daselbst.

An Stelle des alten Husarenhauses, in
den Jahren 1896.—97 erbaut, ergab schon
seine Lage im Centrum der Stadt die Not-
wendigkeit, das Gebäude vornehmlich als
Geschäftshaus und zum geringeren Teile
für Wohnzwecke zu errichten.

Das Haus hat zwei Souterraingeschosse
mit Magazinen, vier Geschäfts- und zwei
Wohnstockwerke; darüber befindet sich ein
Aufbau für ein photographisches Atelier.
Die Verbindung zwischen den einzelnen Ger
schossen ist durch ein bequem angelegtes
Stiegenhaus, sowie einen Personen- und
einen Lastenaufzug hergestellt.

Bezüglich der Konstruktion wird be-
merkt, dass Holz ganz ausgeschlossen ist;
die Decken sind in Moniersystem zwischen
Eisenträgern, und
Xylolithbelag ausgeführt.

Die Fassaden bringen den Zweck des
Neubaues als modernes Geschäftshaus klar
zum Ausdruck. Die Ecke des Hauses ist
mit einem durch alle vier Stockwerke
reichenden Erker geschmückt, dessen Kuppel
mit dem historischen Husaren bekrönt ist.

Der Husar und die Gruppe über dem
Eingangsportal, die Wiener Taubenplage
darstellend, sind Werke des Bildhauers Pro-
fessor Rudolf Wej'r.

Tafel 53. Konkurrenzentwurf für das Böhmische Volks-
theater in Pilsen von Josef Hoffmann und Franz Krasny,
Architekten in Wien. I. Preis.

3. Seitenansicht und Schnitt. (Siehe auch Tafel 41 u. 42.)
Tafel 54. Bad- und Boothaus in Wollishofen-Zürich; er-
baut von Architekt Jacques Gros in Zürich.

Der Unterbau wird in Eisenkonstruktion ausgeführt, mit dar-
über befindlicher Plattform aus I-Schienen, Beton und Zementboden.

Uber demselben erhebt sich auf einem 50 cm hohen Zement-
sockel der in schweizerischem Blockbau gezimmerte Oberbau
mit Giebeln, kühnem Dachreiter und zwei Dachgauben.

Unter der mit drei Baikonen gezierten Plattform befindet
sich ein 9 auf 10 m grosser Baderaum. Dahinter ein gedeckter
Raum von 4 auf 10 m zur Unterbringung mehrerer Schiffsboote.

Tafel 55. Haus Flender in Düsseldorf; erbaut von K'ayser
& von Grossheim, Architekten in Berlin.

Leuchter; ausgeführt
von Paul Stotz, kunst-
gewerbliche Werk-
stätte in Stuttgart.

Das Haus ist Einfamilienhaus. Im Erdgeschoss befinden
sich die Wirtschaftsräume und einige Zimmer für erwachsene
Söhne. Im ersten Obergeschoss sind die Wohnräume. im zweiten
Obergeschoss die Schlafzimmer.

Die Fassade ist aus Königsbacher Sandstein.

Tafel 56. Rathaus in Luzern; aufgenommen von O. Schmid
in Zürich.

1. Westfassade. — Das
Rathaus am Kornmarkt wurde
von 1399—1606 an Stelle des
alten baufällig ge-
wordenen erbaut. .■. -=r

Der Unterschied i 1 l ■+H.- -J—H
in der Terrainhöhe
zwischen dem Korn-
marktplatz und dem Reuss-
ufer beträgt gerade die Höhe
eines Stockwerkes.

Architektur ist das italienische jn Wollishofen-Zürich; erbaut von

Element mit Geschick ver- Architekt Jacques Gros in Zürich.

wertet, ohne die Anforde-
rungen des Nordens zu vernachlässigen. Lübke hebt hervor,
dass an diesem Bauwerke eine auffallend reine Auffassung der
Formen, weit entfernt von dem Barocco der übrigen deutschen
Gebiete, zu verzeichnen sei. Das zierliche Ornamentwerk in den
Friesen der Portale und der Fenstereinfassungen zeugt von feinem
künstlerischem Geschmack und bildet einen glücklichen Kontrast
zu den kräftigen Hauptformen und ihren markigen Gliederungen.
Das Gebäude ist bis unter Dach aus grünlichem Sandstein aufgeführt.

1619 wurde der zu Anfang des sechzehnten Jahrhunderts
neu gebaute Turm erhöht und mit einer Kuppel bekrönt. Die
Haupttreppe in einem nach dem Platz vorspringenden, ebenfalls
mit einer Kuppel versehenen Treppenhaus ist die bei den Rat-
häusern dieser Zeit übliche steinerne Wendeltreppe, welche hier
die Verbindung der zwei Hauptgeschosse miteinander und dem
geräumigen Dachstock vermittelt. Die im Untergeschoss ge-
legenen, gegen den Fluss hin offenen Arkaden dienen heute noch,
wie vor alters: Marktzwecken. Von Bedeutung sind ferner noch
das reiche, mit Schnitzereien und Gemälden geschmückte, zum
Teil schon 1485 im Turm eingerichtete, gewölbte Archiv und
die in ihrer Art mustergültigen Holzplafonds und Wandtäferungen
der Ratssäle.

Textblatt. Leuchter; ausgeführt von Paul Stotz, kunst-
gewerbliche Werkstätte in Stuttgart.

Textblatt. Beleuchtungskörper; nach Angaben der Archi-
tekten Eisenlohr & Weigle für das Hotel Marquardt in Stuttgart
ausgeführt von Paul Stotz, kunstgewerbliche Werkstätte daselbst.

Textblatt. Baptistenkirche in Randolph; erbaut von Archi-
tekt Walter S. Paine in Boston.

(Aus „The American Architect and Building News“.)

Für die Redaktion verantwortlich Baurat Carl Weigle in Stuttgart.
 
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