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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 15.1899

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10. Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.25929#0118
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Architektonifche Rundfchau

SKIZZENBLÄTTER

AUS ALLEN GEBIETEN DER BAUKUNST

HERAUSGEGEBEN

VON

Ludwig Eisenlohr und Carl Weigle

ARCHITEKTEN IN STUTTGART.

~*~i' 15. Jahrgang 1899. i-*-
10. Heft.

Monatlich eine Lieferung zum Preise von Mark 1. 50.


I N HALT.

Tafel 73. Kaiser-Jubiläums-Stadttheater in Wien; erbaut
von den Architekten Alexander Graf und Franz Freiherr
von Krauss daselbst.

Dieses Theater wurde in der Nähe der vormaligen Wäh-
ringer-Linie vom Verein des „Kaiser-Jubiläums-Stadttheaters“ im

Als künstlerischer Schmuck ist über dem Haupteingange
ein von Bildhauer J. von Hofmann hergestelltes Reliefbild des
Kaisers, sowie zwei Kolossalfiguren zu beiden Seiten des über
dem Haupteingange befindlichen Balkons (von Bildhauer Otto
von Schrinkowitz) angebracht. Die Zwickelfelder des grossen

Kaiser-Jubiläums-Stadttheater in Wien; erbaut von den Architekten Alexander Graf und Franz Freiherr von Krauss daselbst.

— Längenschnitt. ■—

Jahre 1898 erbaut. Es enthält in vierzig Logen und zwei Rängen
achtzehnhundert Sitzplätze. Stehplätze sind nicht angeordnet
worden. Bezüglich der äusseren Erscheinung wurde eine einfache,
aber würdige Ausführung verlangt, und zwar womöglich in
deutscher Renaissance.

Zufolge der etwas geringen zur Verfügung stehenden Geld-
mittel konnte Stein nur in eingeschränktem Masse benutzt werden
und musste die Fassade bis auf Balustraden und Fenstermittel-
stücke in Putz ausgeführt werden. Die Giebel wurden gemauert
und mit Blech abgedeckt; die Fialen und freien Endigungen
wurden aus Blech hergestellt, das durch einen auf chemischem
Wege erzeugten metallischen Kupferniederschlag farbig behandelt
und teilweise vergoldet wurde. Durch verschiedenfarbigen Ver-
putz mit Anwendung von Caolinmörtel mit weissem Sande für
die glatten Flächen und mit gelbem Sande für die architektoni-
schen Gliederungen wurde Abwechslung in den Fassadenverputz
gebracht.

Bogens neben dem Kaiserporträt erhalten Wandgemälde von Max
Lenz mit der Darstellung von Bürgertugenden. Den Giebel
bekrönt.das Wappen der Stadt Wien.

Über dem an der rechten Seite befindlichen Zugang zur
Hofloge sind zwei Puttigestalten mit Kränzen und zu beiden
Seiten eine Kartusche mit dem Namenszug des Kaisers, in Sa-
vonierestein ausgeführt, angebracht.

Tafel 74. Treppenhaus G. Haase in Breslau; erbaut von
Baurat Otto March in Charlottenburg.

Dieses Treppenhaus liegt im Mittelpunkt der Raumanlage,
so dass dahin, abgesehen vom Vorplatz, das Empfangszimmer,
das Damenzimmer, das Grünhaus und das Speisezimmer münden.
Die Ausführung erfolgt in Eichenholz von den Tischlermeistern
Lommatzsch & Schröder in Berlin. Die oberen Arkadensäulen
sind aus Vert des Alpes-Marmor gearbeitet. Die beiden Brunnen-
figuren, von dem Bildhauer H. Lederer in Berlin modelliert, sind
in Bronze gegossen. Der Unterteil mit den Muscheln ist aus
 
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