Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 15.1899

DOI Heft:
11. Heft
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.25929#0131
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Hochparterre.

Erster Stock.

Grundrisse zum Sonnenhof in Wien; erbaut von Architekt Rudolf Göbl daselbst.

sind Pferdeställe errichtet, da aber noch über diese hinaus ein
bedeutender Raum verblieb, so behielt sich der Besitzer vor,
hierher in späteren Zeiten seinen Werkplatz zu verlegen. Um
solchenfalls aber die Mieter ■wenig zu stören, musste das rechte
Haus weiter von der Grenze zurücktreten, ja .es wurde um ein
weniges gekürzt ausgeführt, so dass die Fassadenlösung von
dem den alten Plan zeigenden Grundriss abweicht. Dieser ist
jedoch, weil opu-
lenter, für die Ver-
öffentlichung her-
angezogen. — Die
architektonische
Gestaltung des
Aeussern zeigt mo-
derne, sowie Tiro-
ler und italienische
Motive. (Ein zweites
Erkerdetail folgt.)

Tafel 85.

Loge zur Einigkeit
in Frankfurt a. M.;
erbaut von Archi-
tekt Franz von
Hoven daselbst.

1. Festsaal.

Die Loge zur
Einigkeit wurd e von
Professor Sommer
begonnen und nach
dessen Tode vom
Architekten von

Hoven weitergeführt. Das ganze Gebäude, das zwischen der Kaiser-
strasse und der Kronprinzenstrasse liegt, besteht aus drei Teilen:
einem Wohn- und Geschäftshaus in der Kaiserstrasse, einem Wohn-
und Geschäftshaus in der Kronprinzenstrasse und dem eigentlichen,
zwischen beiden gelegenen Logengebäude, das die Logen und
Festräume enthält. Das nach der Kaiserstrasse zu liegende Wohn-
und Geschäftshaus ist ganz nach den Plänen von Sommer gebaut,
von dem auch die allgemeine Grundrissgestaltung des Hauses
nach der Kronprinzenstrasse, sowie des eigentlichen Logengebäudes
herrührt. Die künstlerische Gestaltung dieser beiden Gebäude
ist jedoch das Werk seines Nachfolgers. — Die Fassade nach

Grundriss der Wohnhäuser Moltkestrasse 3/4 in Potsdam; erbaut von Architekt Wilhelm Haupt in Berlin.

der Kronprinzenstrasse (folgt im nächsten Heft) ist
hergestellt in rotem Mainsandstein mit Zwischen-
feldern von ledergelben Verblendern in zwei Tönen.
Der Festsaal ist in einem massvollen Barockstil in
heller Farbengebung dekoriert. Die Decke und der
obere Teil der Wände sind in Stuck hergestellt und
in einem gelblichen Ton mit weissen Ornamenten
gehalten. Die Getäfel haben einen hellen blaugrünen
Lackanstrich mit cremeweisser Ausfassung und etwas
Vergoldung erhalten. Die Bilder über den Thüren
sind auf Gobelinleinwand gemalt und stellen Tanz-
scenen nach Watteau und Lancret dar. In den Stich-
kappen liegen mit vergoldeten Schmiedeeisengittern
versehene Oeffnungen, die auf der einen Saalseite
zum Eintritt der durch eine Bechern & Postsche
Niederdruckdampfheizung vorgewärmten und durch
einen Elektromotor in die Luftkanäle gepressten Luft
und auf der Fensterseite zur Absaugung verdorbener
Luft dienen. Das ganze Gebäude inklusive aller Woh-
nungen und Läden ist mit obengenannter Heizung
versehen und auch durchweg elektrisch beleuchtet.

Tafel 86. Entwurf zu einem Kinderheim in Baden
bei Wien von Architekt Josef Schubauer daselbst.
Nach dem Programm wird das Haus auf dem aus der Situation
ersichtlichen Bauplatze in einfacher Weise erbaut und soll ent-
halten: einen Vorraum mit anschliessender Garderobe und Wasch-
raum für die Kinder, ein Zimmer für die Kindergärtnerin, die
nötigen Aborte für Knaben und Mädchen getrennt; eine Klasse
zum Unterricht, sowie einen grossen Spielsaal mit Veranda, aus
welcher man unmittelbar in den Garten gelangen kann. Die erst-
genannten, kleine-
ren Räume sollen
eine lichte Höhe
von 3,20 m erhal-
ten, während für
den Saal und die
Klasse eine solche
von 4,70 m ange-
nommen ist, wel-
cher Höhenunter-
schied sich auch
in der Gruppierung
nach aussen aus-
prägt und dem gan-
zen Gebäude bei
sonst einfacher und
billiger Durchfüh-
rung ein villenarti-
ges, freundliches
Aussehen verleiht.
Die Kosten des
Baues sind mit ca.
11000 fl. veran-
schlagt.

Tafel 87. Historische Abteilung der Universität zu Wash-
ington; erbaut von Brite & Bacon, Architekten in New York.

Mit Genehmigung des Herausgebers aus „Achitecture and
Building“, New York.

Tafel 88. Ateliergebäude Allers in Karlsruhe; erbaut von
Bauinspektor Emil Lang in Bruchsal.

Der Künstler besitzt in Karlsruhe eine Villa, in deren Garten
er für ungestörte Arbeit und gesellige Müsse das kleine Atelier-
gebäude erstellen liess. Da Allers hauptsächlich mit dem Bleistift
und in kleinerem Format arbeitet, konnte das übliche grosse Atelier-
fenster in Wegfall kommen. Das nötige Licht zum Arbeiten liefert

Grundrisse der Villa Fromberg in der Kurfürstenstrasse 132 in Berlin;
erbaut von Cremer & Wolfifenstein, Architekten daselbst.

Grundrisse zum Ateliergebäude Allers in Karlsruhe;
erbaut von Bauinspektor Emil Lang in Bruchsal.
 
Annotationen