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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 17.1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.25930#0057
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Architektonifche Rundfchau

SKIZZENBLÄTTER

AUS ALLEN GEBIETEN DER BAUKUNST

HERAUSGEGEBEN

VON

Ludwig Eisenlohr und Carl Weigle

ARCHITEKTEN IN STUTTGART.

-—»• 17. Jahrgang 1901. -

8. Heft.

Monatlich eine Lieferung zum Preise von Mark 1. SO.

IN HALT.

Tafel 33 u, 34. Wohn- und Geschäftshaus A. Sieber,
Maffeistrasse 14 in München; erbaut von Architekt Max Osten-
rieder daselbst.

1. Fassade. -— 2. Fassadendetail I.

Das über einem sehr schmalen und langgestreckten Grund-
stück errichtete Gebäude ist
vollständig unterkellert, ent-
hält im Erd- und ersten Ober-
geschoss Läden, und in drei
weiteren Stockwerken Woh-
nungen.

Das Erdgeschoss der nur
8,50 m breiten Fassade über-
spannt ein einziger Flach-
bogen, der ausgefüllt wird
durch eine Eisenkonstruktion,
die, in dreiteiliger Anordnung,
in der Mitte das Auslage-
fenster, links den Lädenein-
gang und rechts den Zugang
zum Hausflur und dem weiter
hinten liegenden Treppenhaus
enthält,

Im ersten Obergeschoss
geben zwei von einer Mittel-
säule getragene Flachbogen-
öffnungen reichliches Licht und
charakterisieren das Stockwerk
als geschäftlichen Zwecken
dienend. Diese beiden unteren
Stockwerke sind ganz in
Muschelkalkquadern ausge-
führt. Die darüberliegenden,

Wohnungszwecken dienen-
den , Stockwerke dagegen
zeigen eine reich durchge-
führte Holzarchitektur, wie sie
sich in ähnlicher Weise an
Bauten des 16. Jahrhunderts am
Oberrhein, in Frankfurt a. M.,
in Braunschweig u. s. w. findet. Von dem Reichtum und Cha-
rakter der Schnitzereien, die nach Zeichnung des Architekten
von Professor Pruska modelliert sind, geben die Detailblätter
deutliche Vorstellung. Der Ton des Eichenholzes ist ein wrarmes
Braun. Dazwischen sind die Wandfelder mit leichter Malerei
in blass gehaltenen Tönen von Kunstmaler Franz Naager aus-
geführt.

Tafel 35. Umbau der Villa des Herrn Baron von Salvotti
in St. Giorgio bei Trient, von Architekt Anton Weber in Wien.

Im Osten von Trient, umgeben von südlicher Vegetation
und am Fusse schattiger Berge, mit hübschen, heut verfallenen
Terrassenanlagen im Süden, steht dieser Sommersitz aus dem
Anfänge des letzten Jahrhunderts, nüchtern und glatt, wie ein

Utilitätsbau aus der Empirezeit. Ein Hauptgesims und vollständig
glatte, unprofilierte Fenstergewände von Stein, sowie ein kleines
Wappen sind der alleinige Schmuck. Der gegenwärtige Besitzer
fasste den Plan, diesem Bau sowohl ein besseres Aussehen zu
geben, als auch an der Südseite einen Saal anzubauen, der oben

mit einer vom zweiten Stocke
aus zugänglichen Terrasse ver-
sehen sei, unten an seinem
Fusse eine Brunnenanlage zu
schaffen, die in der Achse der
Gartenterrassen gelegen, die-
selben architektonisch ab-
schliessen sollte.

Ohne dass die Propor-
tionen des Gebäudes geändert
wurden, mit Beibehaltung des
Daches und der Fensteröff-
nungen im Parterre, ersten
und zweiten Stocke, wurde
eine Architektur geschaffen,
welche diesem Gebäude mit
seinem Saalanbau den Cha-
rakter eines Herrschaftshauses
gibt, die sich den einfachen
Empireinterieurs, wie auch den
Stiltypen des benachbarten
Trient würdig anschliesst.

Da für den Saalanbau ein
alter Spätrenaissance-Plafond
vorhanden war, der die Masse
des Saales bestimmte, wurde
auch die Aussenarchitektur im
Stile des Barocks gehalten,
und für die Umrahmung des
Brunnens ein altes Steinportal
von Trient verwendet.

Für Restaurierung und
Anbau ist eine Bausumme von
15000 fl. bestimmt.

Tafel 36. Konkurrenz-
entwurf für die Anlage des Südfriedhofs in Stuttgart von
Hummel & Förstner, Architekten daselbst. Erster Preis.

Die dem Wettbewerb zu Grunde gelegten Bedingungen
waren die folgenden :

1. Lage. Zur Anlage des Südfriedhofs ist die durch die
Liststrasse abgeschnittene, aufzufüllende Thalbucht bestimmt, be-
grenzt durch die aus dem Plane zu, ersehende, den Halden ent-
lang projektierte Strasse. Ueber die Höhenverhältnisse, ferner
Über die zum Teil schon vorgenommenen Auffüllungen, be-
ziehungsweise die Tiefenlage guten Baugrunds, der etwa j m
unter dem ursprünglichen Terrain anzunehmen ist, geben die
im Plane eingezeichneten Horizontalkurven, die Querprofile und
das Längenprofil Aufschluss.

Von der Pariser Weltausstellung igoo.

Haupteingang zum Palais du Genie Civil.
 
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