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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 17.1901

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5. Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.25930#0059
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Beleuchtungskörper;
kunstgewerbliche Werkstätte

ausgeführt von Paul Stotz,
in Stuttgart.


alle Baukosten, mit Ausnahme derjenigen der Erdbewegung auf-
zunehmen.

Das Preisgericht bestand aus den Herren: Oberbürgermeister
Gauss, Stuttgart, Maler Professor Haug, Stuttgart, städtischer
Baurat Mayer, Stuttgart, Professor Gabriel Seidl, München und
Professor Friedr. v. Thiersch, München.

Der erste Preis mit 1700 Mark wurde den Verfassern, der
zweite mit 1500 Mark den Bauräten Eisenlohr & Weigle, der
dritte Preis mit 800 Mark den Architekten Bihl & Woltz zu-

erkannt. Die Kosten der baulichen Anlage wurden von den Ver-
fassern mit 400000 Mark angesetzt.

Tafel 37. Kreis- und Stadtbibliothek in Augsburg; erbaut

von Stadtbaurat Stein-
häuser in Augsburg und
Architekt M. Dülfer in
München.

Dieselbe enthält über
200000 Bände von hohem
Wert, grösstenteils aus
alten Klosterbibliotheken
stammend, welche nun-
mehr in dem vorliegen-
den Gebäude unterge-
bracht sind. Das Erd-
geschoss enthält neben
Räumen für Archiv- und
Verwaltungszwecke den
Lesesaal, eine Sammlung
und ein kleineres Bücher-
magazin.

Die darüber liegen-
den beiden Hauptge-
schosse sind in der Höhe
jeweils durch eine dünne
Zwischendecke in zwei
gleich hohe Teile geteilt,
so dass der Bücherauf-
nahme vier Geschosse
von derselben Einrichtung
verbleiben. Die übrigen noch nötigen Räume zur Unterbringung
der Zeitungen und Dubletten, die Dienerwohnung und Neben-

Grundrisse des Landhauses Weise in
Hasserode; erbaut von Grisebach & Dinklage
Architekten in Berlin.


Grundrisse des Landhauses H. Llofmann in Wilhering bei Linz;
erbaut von Hessemer & Schmidt, Architekten in München.

räume sind in dem hochgelegenen Kellergeschoss vereinigt.
Sämtliche Zwischendecken sind in Eisen erstellt. Dem Verkehr
dienen eine monumental ausgestattete dreiläufige Haupttreppe,
zwei Nebentreppen und die Verbindungstreppen zwischen den
einzelnen Obergeschossen. Die Fassade ist in kraftvoll monu-
mentalen Formen mit teilweise reichem Detail ganz in ver-
schiedenartiger Putztechnik ausgeführt.

Tafel 38. Landhaus H. Hofmann bei Linz; erbaut von
Hessemer & Schmidt, Architekten in München.

Das Landhaus wurde im Jahre 1897 für Herrn H. Hofmann
in Wilhering bei Linz a. D. von den Architekten Hessemer &
Schmidt an Stelle eines alten Gebäudes errichtet. Der Grund-
riss war in seiner Breitenausdehnung festgelegt durch eine linker
Hand nahe herantretende Felswand und die rechtsseitig an-
schliessende Gartenanlage, welche nicht verbaut werden sollte.
Die Fachwerkswände im ersten Stock sind mit einem halben
Stein hintermauert, die sichtbaren Hölzer braunrot gebeizt. Das
Gebäude ist nur teilweise unterkellert. Die Ausführung; lag in
den Händen der oberösterreichischen Baugesellschaft. Die Bau-
kosten betrugen ca. 20000 fl.

Tafel 39. Eichene Säule im Gugenhanschen Hause in Ulm;
aufgenommen von Architekt A. Schrnid daselbst.

Die in Tafel 39 gezeichnete eichene Säule in dem früher
Gugenhanschen Hause in Ulm, Ecke der Kronen- und Poststrasse,
steht inmitten des etwa 10 : 13 m grossen Hausflurs und dient
einem kräftigen Unterzug unter dem Gebälk als Zwischenstütze.
Zu beiden Seiten dieses grossen Raumes schliessen sich überwölbte
Räumlichkeiten an, die zum Schutze gegen Beschiessung bei Be-
lagerung der alten Reichsstadt mit 1,8 nt dicken Umfassungs-
mauern versehen sind.

Der Hausflur dient gleichzeitig als Durchfahrt in den rückseitig
gelegenen geräumigen Hof. Der 40 cm starke Säulenfuss mit
quadratischem Querschnitt geht ins Achteck über; der kreisrunde
Säulenschaft besteht aus abwechslungsweise leicht konkav und
konvex gewölbten Spiralen, die sich bandartig um die Säule
legen. In dem eigenartigen Würfelkapitäl befinden sich Ein-
lagen aus gotischen Masswerkschnitzereien. Der Uebergang vom

-u

Landhaus Weise in Hasserode;
erbaut von Grisebach & Dinklage, Architekten in Berlin.
Nordseite.
 
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