Architektonifche Rundfchau
SKIZZENBLÄTTER
AUS ALLEN GEBIETEN DER BAUKUNST
HERAUSGEGEBEN
VON
Ludwig Eisenlohr und Carl Äftfeigle
ARCHITEKTEN IN STUTTGART.
17. Jahrgang 1901. +-•-
8. Heft.
Monatlich fine Lieferung zum Preise von Mark 1. 50.
IN HALT.
Tafel 57 u. 58. Das städtische Waisenhaus in München;
erbaut vom städt. Baurat Hans Grassel daselbst.
1. Gesamtansicht. — 2. Hauptportal. ■— 3. Aufgang zur
säle der Zöglinge, die Küchen- und Dienstbotenräume, den Spiel-
und Festsaal, sowie den Speisesaal; das i.und 2.Obergeschoss die
Schlafräume der Zöglinge und der Anstaltsschwestern, die Kranken-
Das städtische Waisenhaus in München ; erbaut vom städt. Baurat Hans Grässel daselbst.
3. Aufgang zur Terrasse.
Terrasse. — 4- Thür zur Kapelle. — 5. Thür zum Zimmer des
Verwaltungsrats. — 6. Rückansicht. (Folgt im nächsten Heft.)
Der Bau liegt am östlichen Ende des Nymphenburger Schloss-
kanals und bildet ein herrliches Pendant zu dem am Westende
liegenden Kgl. Schlosse. Das von einer Mauer rings umschlossene
Areal der Anstalt ist 24400 qm gross, wovon 3500 qm über-
baut sind.
Das Hauptgebäude besteht aus Kellergeschoss, Erdgeschoss
und 2 Obergeschossen. Im Kellergeschoss sind die Vorratsräume,’
die Schülerwerkstätten und die Zentralheizungsanlage mit der
Heizerwohnung untergebracht. Das Erdgeschoss enthält die Arbeits-
räume, die Zimmer der Verwaltung, die Bäder, die Weisszeug-
kammern und die Anstaltskapelle. Die Zöglingsräume sind inner-
halb des Baues in eine Knaben- und Mädchenabteilung getrennt;
erstere liegt nördlich, letztere südlich des die allgemeinen Räume
enthaltenden Mittelbaus. Die Anstalt ist für die Aufnahme von
reichlich 200 Waisen nebst dem nötigen ca. 22 Personen be-
tragenden Anstaltspersonal berechnet, wobei auf einen Zögling
in den Arbeitssälen 7 cbm, in den Schlafräumen 19 cbm, in den
Krankenräumen 32 cbm Luftraum treffen.
Die Ausführung des Baus erfolgte mit Ausnahme des durch
Feuermauern in mehrere Teile zerlegten Dachstuhls in durchweg
SKIZZENBLÄTTER
AUS ALLEN GEBIETEN DER BAUKUNST
HERAUSGEGEBEN
VON
Ludwig Eisenlohr und Carl Äftfeigle
ARCHITEKTEN IN STUTTGART.
17. Jahrgang 1901. +-•-
8. Heft.
Monatlich fine Lieferung zum Preise von Mark 1. 50.
IN HALT.
Tafel 57 u. 58. Das städtische Waisenhaus in München;
erbaut vom städt. Baurat Hans Grassel daselbst.
1. Gesamtansicht. — 2. Hauptportal. ■— 3. Aufgang zur
säle der Zöglinge, die Küchen- und Dienstbotenräume, den Spiel-
und Festsaal, sowie den Speisesaal; das i.und 2.Obergeschoss die
Schlafräume der Zöglinge und der Anstaltsschwestern, die Kranken-
Das städtische Waisenhaus in München ; erbaut vom städt. Baurat Hans Grässel daselbst.
3. Aufgang zur Terrasse.
Terrasse. — 4- Thür zur Kapelle. — 5. Thür zum Zimmer des
Verwaltungsrats. — 6. Rückansicht. (Folgt im nächsten Heft.)
Der Bau liegt am östlichen Ende des Nymphenburger Schloss-
kanals und bildet ein herrliches Pendant zu dem am Westende
liegenden Kgl. Schlosse. Das von einer Mauer rings umschlossene
Areal der Anstalt ist 24400 qm gross, wovon 3500 qm über-
baut sind.
Das Hauptgebäude besteht aus Kellergeschoss, Erdgeschoss
und 2 Obergeschossen. Im Kellergeschoss sind die Vorratsräume,’
die Schülerwerkstätten und die Zentralheizungsanlage mit der
Heizerwohnung untergebracht. Das Erdgeschoss enthält die Arbeits-
räume, die Zimmer der Verwaltung, die Bäder, die Weisszeug-
kammern und die Anstaltskapelle. Die Zöglingsräume sind inner-
halb des Baues in eine Knaben- und Mädchenabteilung getrennt;
erstere liegt nördlich, letztere südlich des die allgemeinen Räume
enthaltenden Mittelbaus. Die Anstalt ist für die Aufnahme von
reichlich 200 Waisen nebst dem nötigen ca. 22 Personen be-
tragenden Anstaltspersonal berechnet, wobei auf einen Zögling
in den Arbeitssälen 7 cbm, in den Schlafräumen 19 cbm, in den
Krankenräumen 32 cbm Luftraum treffen.
Die Ausführung des Baus erfolgte mit Ausnahme des durch
Feuermauern in mehrere Teile zerlegten Dachstuhls in durchweg