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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 17.1901

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9. Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.25930#0104
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Grundrisse zum Wohn- und Geschäftshaus in Heilbronn; erbaut nach den
Plänen der Architekten Maute & Moosbrugger von Koch & Mayer, Bau-
, geschäft daselbst.

altes, zum Teil aus dem Anfänge des 16. Jahrhunderts, in der
Hauptsache aus der Zeit um das Jahr 1617 stammendes Rat-
haus durch eine Feuersbrunst.

Auf dem »Ringe« d. h. in Gemeinschaft mit mehreren
anderen Gebäuden inmitten eines geviertförmigen Marktplatzes
stand, wie in Schlesien üblich, der alte Bau. Es lohnte sich
nicht, die verbliebenen Trümmer beim Wiederaufbau zu benutzen.

Nur der alte, starke, hochragende Turm, das Wahrzeichen
der Stadt, dessen Vollendung in seiner jetzigen Gestalt in das
Jahr 1537 gesetzt wird, sollte in den Neubau übernommen werden.

Er wurde gewissermassen der Angelpunkt für die Grund-
rissbildung und ist auch für die Aussenarchitektur massgebend
gewesen.

Als Sieger aus einem allgemeinen Wettbewerb ging der
Architekt Professor Hermann Guth in Charlottenburg hervor,
dessen Entwurf sich besonders durch zweckmässige und würdige

Tafel 70. Das
Städtische Waisenhaus in
München; erbaut vom
städtischen Baurat Hans
Grassel daselbst.

6. Rückansicht.

(Siehe auch Lief. 8.)
Tafel 71. Hotel Al-
penrose in Hohenschwan-
gau. Umbau von Hof-
baurat Eugen Drollin-
ger in München.

Das früher ganz
schmucklose Haus wurde
im Jahr 1898 einem Um-
bau unterzogen, durch
welchen die vorhandenen
Gastwirtschaftslokalitäten
durch Anfügung des klei-
neren Speisezimmers er-
weitert und die übrigen
Wirtschaftsräume den ge-
steigerten Anforderungen
entsprechend hergestellt wur-
den. Auch das Aeussere er-
hielt damals seine heutige
Gestalt und durch Anbringung
leichter Putzornamentierung
und durch frische Farbgebung
den vortrefflich zur Landschaft
passenden heitern Charakter.
Tafel 72. Rathaus in Jauer; erbaut von Professor Her-
mann Guth in Charlottenburg.

Am 12. März 1895 verlor die Stadt Jauer in Schlesien ihr

Drei Villen in der Comeniusstrasse in Dresden; erbaut von Rose & Röhle,
Architekten daselbst.

Perspektivische Ansicht.

Ausgestaltung der Grundrisse, sowie durch rathausmässige Ge-
samthaltung und gute Gruppierung der Baumassen um den vor-
handenen Rathausturm bei Innehaltung der ausgeworfenen Bau-
summe auszeichnete.

Am Anfänge des Jahres 1896 wurde dem Architekten denn
auch die Bauausführung übertragen.

Aus den Abbildungen geht die Grundrissanordnung hervor.
Im Erdgeschoss liegen an der Marktseite, bequem für den Ver-
kehr des Publikums, die beiden städtischen Kassen; auf der Seite
der Liegnitzerstrasse die Räume für die Polizeiinspektion. Einige
zugehörige Gefangenenzellen befinden sich im Kellergeschoss,
der zu einem Ratskeller, nebst Wirtswohnung, und
zur Unterbringung der Centralheizung ausgenützt ist.

Der bevorzugte Platz im ersten Stockwerk ist
an der Gebäudeecke dem Magistratssitzungszimmer
eingeräumt. Nach dem Markt zu schliessen sich
die Räume des Bürgermeisters und der Beigeord-
neten an, und weiterhin das Deputationszimmer,
sowie durch Brandmauern von den Rathausräumen
getrennt, die Ankleidezimmer des an das Rathaus
unmittelbar anschliessenden, beim Brande erhalten
gebliebenen Stadttheaters.

Nach der Liegnitzerstrasse liegen das Magistrats-
bureau, das Standesamt und das Bureau für die
Alters- und Invaliditätsversicherung. Im zweiten Stock
nimmt das Stadtbauamt die Ecke ein, ihm folgen
nach dem Markte zu ein Deputationszimmer und im
Risalit der Stadtverordneten-Sitzungssaal mit Kleider-
ablage. Auf Seite der Liegnitzerstrasse sind ein
Archiv, mehrere Reservezimmer und die Wohnung
der Ratsdiener untergebracht. Der sehr geräumige
Dachboden kann später im Bedürfnisfalle noch aus-

Grundrisse der drei Villen in der Comeniusstrasse in Dresden; erbaut von
Rose & Röhle, Architekten daselbst.

Beleuchtungskörper; ausgeführt von
Paul Stotz, Kunstgewerbliche Werk-
stätte in Stuttgart.
 
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