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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 24.1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.27776#0011
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1908

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 1

Vestibül. Architekt: Professor Bruno Paul in Berlin.

(Brunnenrelief von Franz Stuck; Brunnenfigur von Carl Ebbinghaus.)

Architektur und Kunstgewerbe auf der Kunstausstellung in Berlin.

ie Architektur- und Kunstgewerbeabteilungen der
großen Berliner Kunstausteilung sind dieses Jahr
erheblich stärker und besser beschickt als in den
letzten beiden Jahren. Die Gruppe der Privat-
architekten — zumeist Berliner und kein Aus-
länder — weist diesmal 129 Nummern, darunter 25 Modelle auf
außer der 29 Nummern umfassenden Sammelausstellung Chr. H.
Seelings, des neuen Stadtbaurats von Charlottenburg, so daß zu
den im Vorjahre benutzten beiden Sälen rechts vom großen
Bildwerksaal noch 2 Räume hinzugenommen werden mußten.
Dazu hat das Preußische Ministerium der öffentlichen Arbeiten
eine umfangreiche Darstellung seiner vielseitigen Bautätigkeit ge-
geben durch 140 Entwürfe, die in 3 Sälen links vom Bildwerksaal
einheitlich und übersichtlich angeordnet sind. Die Kunstgewerbe-
abteilung besteht aus einer Folge von 10 Raumausstattungen,
mit denen sich der neue Leiter der Berliner Kunstgewerbe-
schule, Prof. Bruno Paul, in Berlin einführt, und 13 Räumen,
die von verschiedenen Künstlern unter der Leitung des Vereins
für Deutsches Kunstgewerbe zu Berlin ausgeführt sind. Eine
ansehnliche Auswahl z. T. recht anerkennenswerter Einzelwerke:
Schmuckstücke, Fächer, Email, Bronzegeräte, Fayencen und
Steinzeug, Stickereien, Intarsien u. s. w und die Erzeugnisse
der Kgl. Porzellanmanufaktur runden das Bild erfreulich ab.

° Q Q

Die Ausstellung der Privatarchitekten enthält, wie üblich,
nur Schaubilder und Aufnahmen; Grundrisse sind nur den außer-
gewöhnlich zahlreichen Modellen beigefügt. Diese, durchweg
farbig behandelt und sorgsam, teilweise bis ins einzelne ganz vor-
trefflich durchgeführt, geben nicht nur an sich das anschaulichste
und zuverlässigste Bild von der Absicht und Gestaltungsweise
des Architekten, sondern sie tragen auch, frei im Raume auf
Postamenten aufgestellt, wesentlich zur Abrundung und Be-

lebung des Gesamtbildes, wie zur Erhöhung der Anziehungs-
kraft der Ausstellung bei.

Der weitaus größte Teil der Modelle (16 von 25), und
etwa ebensoviel Zeichnungen und Aquarelle, also ein Viertel
aller Entwürfe, stellen Landhäuser und ländliche Bauten — eine
Dorfschule, ein Gasthaus, ein Pflegerinnen- und ein Kinder-
heim — dar. Die Behandlung ist vorwiegend schlicht und
sachgemäß. Die Grundrisse sind klar und natürlich; Aufbau
und Gruppierung im Verein mit zielbewußter Farbenwirkung

Eingang zum Dienstgebäude auf Ministerium der öffentlichen Arbeiten

dem Bahnhof zu Wiesbaden. (Eisenbahn-Hochbauabteilung).

Oberleitung: Geh. Oberbaurat Rüdell
in Berlin.

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