Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 24.1908

DOI Heft:
8. Heft
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.27776#0067
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
1908

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 8

Verwaltungsgebäude des Öresundhospitals.

Architekt: L. P. Fenger in Kopenhagen.

Kopenhagener Neubauten.

'-y^\Ä>er Kopenhagens stolze Schönheit mit dem ersten Blick
ampll m

mmi umfassen, sie als köstliches Bild unverlöschbar seinem
Gedächtnis einprägen will, muß zu Schiff sich ihm
nahen, wie der lagunenumgürteten Königin der Adria. Leuchtend
steigt es dann wie Venedig in seiner ganzen Pracht aus den
Fluten vor uns auf: hinter dem Kranze kanonenstarrender Forts
der Mastenwald des Hafens und im weiten Halbkreis darum
die Stadt mit den
vielgestaltigen,
goldschimmern-
den Türmen und
Kuppeln.

Weithin schon
grüßen die glanz-
vollen Bauten der
Renaissance-und
Barockzeit, mit
denen Christian
IV. und seine
Nachfolger ihre
Hauptstadt ge-
schmückt haben,
unddoppeltfeier-
Iich empfängt
uns,wennwiraus
dem geräusch-
vollenGewirrdes
Hafens und des
Zollamts heraus-
treten, der impo-
sante Palasthof
der Amalienborg.

Doch nicht die
schwüle Ruhe
traumumfange-
nersüdlicherVer-
gangenheit und
märchenhafter
Abglanz längst-
geschwundener
Größe der ein-
stigen Meerbe-
herrscherin er-
warten uns: fro-
hes, tatkräftiges
Leben füllt in

Kopenhagen Stadt und Straßen, und ein frischer Nordlands-
hauch läßt uns die köstliche Vereinigung schöner Natur und
alter Kunst um so wohliger genießen.

Rasch fühlt der Fremde sich hier heimisch, nicht zum
wenigsten — unbewußt vielleicht —gefesselt durch die behag-
liche Vornehmheit, die gemessene und doch so eindrucksvolle
Gestalt der alten Bürgerhäuser, die so gut zu den Prachtbauten

derSchlösserund
Kirchen, der al-
ten Börse u.s.w.
passen. Man er-
kennt auch an
ihnen unschwer
den Einfluß ei-
ner pracht- und
kunstliebenden
Hofhaltung.

Die einheit-
liche Anlage gan-
zer Stadtviertel,
wie Christians-
havn, und ver-
heerende Brände,
zuletzt das zwei-
malige schwere
Bombardement
durch die Eng-
länder 1800 und
1807, haben in
den meisten
Straßen des alten
Kopenhagens die
Architekturfor-
men aus der zwei-
ten Hälfte und
vom Ende des
18. Jahrhunderts
vorwiegend und
nahezu einheit-
lich zur Geltung
gebracht. Die
wohlhabenden
undkunstfreund-
lichenBürgerund
Kaufherren und
tüchtige Hand-

Hotel Bristol in Kopenhagen.

Architekt: Wilhelm Fischer in Kopenhagen
 
Annotationen