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Architektonische Rundschau: Skizzenblätter aus allen Gebieten der Baukunst — 24.1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.27776#0221
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1908

ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU

Heft 1

figürlichen Dar-
stellungen von
Ida Ströver ge-
schmückt. Eine
schlichte weiße
Kuppel deckt
den kleinen
Raum, von dem
ein photogra-
phisches Bild
festzuhalten lei-
der nicht ge-
lingen wollte.

So hat auch
die Kölner Aus-
stellung in die-
sem Sommer ein
anziehendes und

Kunstgewerbehalle.

Ausstellungsraum.

Architekt: Ludwig Paffendorf in Köln.

Notizen.

Ausstellungen. Als vorbildlich für Austellungsveranstaltungen emp-
fehlen wir unsern Lesern das Programm der für 1908 in München ge-
planten Ausstellung (Geschäftsführung und Auskunftstelle: neues Rathaus,
Zimmer 361), aus dem wir folgende allgemeine Sätze hier wiedergeben:
»Die Ausstellung will einen Überblick darüber geben, was München an
guten Einrichtungen besitzt, was es an Gutem und Eigenartigem schafft,
auch was auswärts durch München gefördert wird. Nachdrücklich soll
angestrebt werden, nicht daß eine unübersehbare Menge von Ausstellungs-
gegensländen zusammenkommt, sondern daß nur gediegene, zweckmäßige,
gefällige Arbeit gezeigt wird — die tauglichste, nicht die effektvollste Arbeit
soll in den Vordergrund treten. Alles soll in geschmackvoller, schlichter
Art zu klarer Geltung gebracht werden, prunkvollste Dekorationen und
unsachlicher Aufwand sind zu vermeiden, dafür aber ist für reizvolle Ge-
samtwirkung zu sorgen. Die muß überall fein und köstlich sein und einen
wesentlichen Fortschritt im Ausstellungswesen bedeuten. — Eine Prämiie-
rung soll nicht stattfinden, vielmehr soll die Beteiligung als eine Ehren-
sache und Auszeichnung betrachtet werden. — Eine Trennung in einzelne
Ausstellungsgruppen (in Industrie, Handel, angewandte Kunst) wird weder
gewünscht, noch ist sie veranlaßt, weil ja die ganze Ausstellung in allen
ihren Teilen angewandte Kunst sein soll. Es muß deshalb auch den Künst-
lern Einfluß gewährt werden auf alle Arbeiten, deren Ergebnis in die Er-
scheinung tritt. Was die Ausstellung bringt, muß Münchner Art sein,
muß Gediegenheit in sich tragen und Geschmack zeigen «

Eingesandt.

Der altehrwürdige Wormser Dom — das größte romanische Bau-
denkmal Deutschlands — dürfte demnächst wieder einmal im Mittelpunkte
lebhafter Erörterungen stehen. Es besteht die Absicht, an der Südseite
des Domes, anschließend an die vorhandene gotische Nikolauskapelle,
Anbauten vornehmen zu lassen, die als künstlerisches Zubehör des Domes
gedacht sind. Man will ein Pfarrhaus an der Stelle erbauen, wo früher
das alte Kapitelhaus mit Domspeicher und Kreuzgang sich befand, und
will unter Verwendung des gotischen Stiles eine »Nachahmung des
früheren Zustandes« herbeiführen. Das neue Pfarrhaus soll die Ge-
stalt des alten Kapitelhauses erhalten(!). Nicht mit Unrecht werden gegen

Kunstgewerbehalle. Architekt: Ludwig Paffendorf in Köln.

Ausstellung von Winhart & Co. in München.

trübem Wetter an ausreichender Beleuchtung fehlt. Besondere
Erwähnung verdient von ihnen eine von Paffendorf entworfene
Hotelzimmereinrichtung mit gut geformten und so wohldurch-
dachten, zweckmäßigen Möbeln, daß auf verhältnismäßig ge-
ringem Raum für alle Bequemlichkeit auch eines verwöhnten
Reisenden gesorgt ist. Der Lehnstuhl ist zum Ruhebett um-
zulegen, die Waschtoilette wird durch Umlegen des Spiegels
zum wirklich bequemen Schreibtisch und der Kleiderschrank
ist mit vollständiger Einrichtung zur Unterbringung der ver-
schiedenen Oarderobestiicke nebst Zubehör versehen; auch für
den Kleiderständer ist eine zweckmäßige und vor allem stand-
feste Form gefunden.

Zum Schluß sei noch des schönen Baderaums gedacht,
den Bremer Kunsthandwerker unter der Leitung Emil Höggs
ausgeführt haben. Die aus mattblaugrünen Kacheln gebildete

Wanne ist an die
Fensterwand ge-
legt. Das hoch-
liegende Bogen-
fenster zeigt die
im tiefen Rhein
liegende, von Fi-
schen umspielte
Krone, eine aus-
gezeichnete Ar-
beit des Glas-
malers G.Rhode,
der auch die
Fenster der Bre-
mer Diele in
Dresden 1906
so trefflich aus-
geführt hatte.
Der obere Teil
der mit grünen
Farger Steingut-
fliesen belegten
Wände ist mit

Kunstgewerbehalle.

Gang.

Architekt: Ludwig
Paffendorf in Köln.

reichhaltigesBild
fleißigen und
erfolgreichen

kunstgewerb-
lichen Schaffens
entrollt, das eine Fülle von Anregung und Belehrung bietet.

Kunstgewerbehalle.

Gang.

Architekt: Ludwig
Paffendorf in Köln.
 
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